Dupont

Dupont

Dupont (spr. Düpong), 1) Pierre Samuel D. de Remours (spr. D. d'Nemuhr), geb. 1739 in Paris; Buchdrucker, war als Staatsmann Anhänger Quesnays (s.d.), mußte deshalb auswandern u. kehrte erst unter Turgots Ministerium zurück, trug viel mit zum Frieden mit England 1783 bei u. war später Generalinspector u. Commissär des Handels u. der Manufacturen; er wurde 1787 u. 1788 Secretär der Notablenversammlung u. 1789 Mitglied der Nationalversammlung, entging 1794 nur durch Robespierres Sturz dem Tode, wurde dann Mitglied des Raths der Alten, ging nach dem Sturze des Directoriums 1798 nach Amerika, kehrte jedoch 1802 zurück u. wurde Director der Bank der Handelskammer; 1814 wurde er Secretär der Provisorischen Regierung, wanderte bei der Rückkehr Napoleons wieder nach Amerika aus u. starb daselbst 1817. Er schr. Mehreres über den Handel Frankreichs, u.a. Physiocratie, Par. 1768, 2 Bde. 2) Pierre Antoine, Graf D. de Chaumont (spr. D. d'Schomong), geb. 1759 in Chabanais, war zur Zeit der Revolution Offizier in einem Infanterieregiment, wurde 1791 Capitän, 1792 Obristlieutenant u. Generaladjutant bei der Nordarmee, 1793 Brigadegeneral, 1795 nach einem Commando an der Westküste Frankreichs Divisionsgeneral, 1797 Commandant der 14. Militärdivision, befehligte als Generalinspector der Infanterie 1799 unter Augerean am Rhein, war 1803 Commandant der 27. Militärdivision in Turin, dann einer Division in Holland u. 1806 Gesandter in Amsterdam, 1807 Commandant des Lagers in Boulogne, 1809 wieder Generalinspector der Infanterie, befehligte dann in Italien u. wurde 1812 zur Disposition gestellt, zwar 1814 von den Bourbons als Generalinspector der Infanterie u. Gouverneur von St. Cyr wieder angestellt, aber 1815 verabschiedet; nach der Rückkehr wurde er wieder in Dienst berufen, erhielt aber 1817 für immer seinen Abschied u. st. einige Jahre darauf. 3) Pierre, Graf D. de l'Etang (spr. D. d'Letang), Bruder des Vorigen, geb. 1765 in Chabanais; nahm holländische, heim Ausbruch der Revolution französische Dienste; war 1792 bei der Nordarmee Adjutant des General Dillon, dann bei der Armee Dumouriez's angestellt, 1793 Brigadegeneral,[411] zeichnete sich 1793 u. 1794 aus, zog sich aber 1795 zurück, war unter dem Directorium nebst Clarke im Bureau typographique angestellt u. wurde 1797 Divisionsgeneral; 1798 erhielt er die Leitung des Kriegsdepots, nahm Theil an dem Sturz des Directoriums am 18. Brumaire, machte die Schlacht bei Marengo mit, war 1800 französischer Gesandter in Turin, drang im October in Toscana ein u. organisirte ein provisorisches Gouvernement; 1804 zum Grafen ernannt, machte er die Feldzüge 1805 mit, erhielt 1808 den Befehl über das 2. Corps in Spanien, drang mit demselben nach Cordova vor, wurde aber bei Baylen gefangen u. bei seiner Rückkehr nach Frankreich deshalb eingekerkert, jedoch 1813 losgelassen. Ludwig XVIII. ernannte ihn 1814 kurze Zeit zum Kriegsminister; D. wurde dann Commandeur der 22. Militärdivision, kam nach den 100 Tagen, wo er nicht angestellt war, in den Geheimen Rath u. wurde vom Departement Charente zum Deputirten gewählt, was er bis 1830 blieb. Er wurde 1835 entlassen u. st. 1840 in Paris. Schr.: La liberté, Par. 1799; Lettre sur l'Espagne en 1808, ebd. 1823; Lettre sur la campagne en Autriche, ebd. 1826; Observations sur l'histoire de France par Montgaillard, ebd. 1827 u.a.; 4) Jacques Charles D. de l'Eure (spr. D. d' l'Öhr), geb. 1767 zu Neubourg in der Normandie, wurde 1789 Parlamentsadvocat der Normandie, 1792 Maire in seiner Gemeinde, bekleidete während der Revolution nach einander mehrere Ämter, war namentlich Mitglied des Rathes der 500, 1811 Präsident des kaiserlichen Gerichtshofes in Rouen, 1813 Vicepräsident der Gesetzgebenden, nach der Restauration Vicepräsident der Deputirtenkammer u. setzte nach der Schlacht bei Waterloo die Protestation der Kammer wider Alles auf, was die alliirten Mächte gegen die Unabhängigkeit Frankreichs u. dessen Verfassung unternehmen könnten; seit 1819 Deputirter des unteren Seine- u. Euredepartements, saß er stets auf der linken Seite der Kammer. Seit der Thronbesteigung Ludwig Philipps Justizminister u. Großsiegelbewahrer, nahm er nach einem halben Jahre seinen Abschied u. gehörte in der Deputirtenkammer, wo er zu mehreren Malen zum Präsidenten gewählt wurde, zu der Opposition, weshalb er von seiner Stellung als Präsident des königlichen Gerichtshofes in Rouen entfernt wurde. Als 81jähriger Greis nahm er den lebhaftesten Antheil an der Februarrevolution 1848; als am 23. Februar in der Deputirtenkammer der Präsident Pierre Sauzet in Folge des Tumults, welcher in der Kammer entstand, den Stuhl verließ, nahm D., als das älteste Kammermitglied, denselben sofort ein. Am 24. Februar wurde er Vorsitzender der Provisorischen Regierung bis zur Einsetzung der vollziehenden Commission am 10. Mai d. I., s. Frankreich (Gesch.). Nachdem er noch an den Arbeiten der Constituante Theil genommen hatte, trat er in den Privatstand zurück u. st. am 2. März 1853 auf seinem Landsitze Rouge. 5) Pierre, französischer Dichter, lebt seit 1844 in Paris, wo seine Lieder schnell in den Mund des Volkes kamen; in der Februarrevolution ergriff er die Partei der Socialisten; er schr. u.a.: Les deux anges, Par. 1844; Chants et chansons, poésie et musique, 1851.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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