Flötzformation

Flötzformation

Flötzformation (Flötzgebirge), Gesteinsbildungen, welche aus über einander geschichteten Gebirgsmassen bestehen (Schichtgesteine, normale Gesteine), u. welche noch deutlich erkennen lassen, daß sie durch Wasser abgelagert wurden (daher Sedimentärgebilde, Neptunische Gebirgsarten); sie bestehen aus lauter meist parallel über einander geschichteten, in der Regel nicht krystallinischen Gesteinen, welche Versteinerungen von Thieren u. Pflanzen enthalten; es herrschen bes. Sandsteine, Kalksteine, Schieferthon, Thonschiefer, Dolomit, Mergel u. Gyps vor, auch enthalten sie Kohlen- u. Steinsalzlager; Erze finden sich namentlich in den älteren Schichten der F., bes. Eisen-, Kupfer-, Blei- u. Zinkerze, theils in Lagern (Flötzen), theils auf Gängen. Man theilt die Schichten der F. in mehrere Formationen ein, welche jede durch eigenthümliche geognostische Verhältnisse u. bes. auch durch die vorzugsweise in ihnen auftretenden Versteinerungen charakterisirt sind u. von deren jeder man annimmt, daß die zu ihr gerechneten Schichten zu fast derselben Zeit u. unter denselben Umständen gebildet worden sind. In diesem Sinne unterscheidet man, von den ältesten zu den jüngsten Gebilden aufwärts gehend: a) Grauwackenformation, b) Steinkohlenformation, c) Zechsteinformation, d) Muschelkalkgebirge, e) Oolithengebirge, f) Kreideformation, g) Molassen- od. Tertiärformation, h) Diluvium, i) Alluvium. Vgl. auch Neptunische Gebirgsarten unter Gebirgsarten. Werner verstand unter F. die Reihe der geschichteten Gebirgsmassen zwischen dem Schichtengebirge u. dem Tertiärgebirge, also von der Steinkohlenformation bis zu Kreide. Vgl. Cotta, die Lehre von den F-n, Freiberg 1856.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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