Fries [3]

Fries [3]

Fries, 1) Johannes, geb. 1505 in Greifensee bei Zürich, war 1536 Professor in Basel, 1537 in Zürich als Lehrer des Lateinischen an der dortigen Schule, wurde 1547 Rector daselbst u. st. 1565; er schr. u.a.: Dictionarium Latino-Germanicum, Zürich 1541, 2. Aufl. 1556 u. ö.; Synopsis isagoges musicae, ebd. 1552; gab heraus: Ceporini compendium grammaticae graecae, ebd. 1560; Hesiods Opera et dies, ebd. 1548. 2) Jakob Friedrich, geb. 1773 in Barby; war Anfangs Hauslehrer in der Schweiz, wurde 1801 Privatdocent u. 1804 Professor der Philosophie in Jena, 1805 der Mathematik in Heidelberg, 1816 Professor der theoretischen Philosophie in Jena, 1819 wegen Theilnahme am Wartburgfeste von seinem Lehramte suspendirt, aber 1824 wieder als Professor der Physik u. Mathematik angestellt u. st. den 10. Aug. 1843. Er schr.: Reinhold, Fichte u. Schelling, Lpz. 1803; Philosophische Rechtslehre od. Kritik aller positiven Gesetzgebung, Jena 1804; System der Philosophie, Lpz. 1804; Wissen, Glauben u. Ahnung, ebd. 1805; Neue Kritik der Vernunft, Heidelb. 1807, 3 Bde., 2. Aufl. 1830 f.; System der Logik, ebd. 1811, 3. Aufl. 1837; Populäre Vorlesungen, über die Sternkunde, ebd. 1813, 2. Aufl. 1833; Über die Gefährdung des Wohlstandes u. Charakters der Deutschen durch die Inden, ebd. 1816; Vom Deutschen Bunde u. deutscher Staatsverfassung, ebd. 1817; Handbuch der praktischen Philosophie, ebd. 1817–32, 2 Bde.; Handbuch der psychischen Anthropologie, Jena 1820 f., 2. Aufl. ebd. 1837–39, 2 Bde; Die mathematische Naturphilosophie, ebd. 1822; Julius u. Euagoras (philosophischer Roman), ebd. 1822, 2 Bde.; Die Lehren der Liebe, des Glaubens u. der Hoffnung, ebd. 1823; System der Metaphysik, ebd. 1824; Polemische Schriften, Halle 1824; Die Geschichte der Philosophie etc., ebd. 1837–40, 2 Bde. Er gab mit Schmid u. Schröter die Oppositionsschrift für Theologie u. Philosophie heraus. 3) Elias Magnus, geb. 15. Aug. 1794 zu Wexiö in Schweden; wurde 1814 Docent, 1824 Professor der Botanik in Lund, 1851 Director des Botanischen Gartens u. Professor der praktischen Ökonomie in Upsala; er war von 1844–45 u. von 1847–48 Mitglied der Reichsversammlungen u. wurde 1849 unter die Achtzehn der Schwedischen Akademie aufgenommen. Er führte die morphologische Behandlung der Botanik in Schweden ein u. erwarb sich um diesen Zweig der Naturwissenschaft große Verdienste; er schr.: Observationes mycologicae, Kopenh. 1815–18, 2 Thle.; Symbolae mycol, Lund 1817 f., 3 Hfte.; Flora Hallandica, ebd. 1817 f.; Om brand och rost på växter, ebd. 1821; Sys tema mycologicum, Greifsw. 1821–29, 3 Bde., dazu Supplement 1830; Lichenographia Europaea, ebd. 1823, u. Lich. eur. reformata, 1831; Lichenes Suecicae exsiccatae, ebd. 1824–28,7 Fasc.; dazu Schedulae crit. de lichenibus, ebd. 1824 f., u. Novae sched., 1826–28; Systema orbis vegetabilis, ebd. 1825; Novitiae florae Suecicae, ebd. 1827, 2. Aufl. 1828; dazu Mantissa I., ebd. 1832; Elenehus fungorum, ebd. 1828, 2 Bde.; Synopsis generis lentinorum, Ups. 1836 u.a.m.; gibt seit 1835 das Corpus florarum provincial. Sueciae (zuerst die Flora Scanica) heraus. 4) Bengt Fredrik., geb. 1799 in Helsingborg, widmete sich in Lund dem Studium der Medicin u. wurde hier 1824 Docent der Naturgeschichte, 1826 zugleich Bataillonsarzt, 1828 Docent der [744] Anatomie, 1830 Regimentsarzt u. 1831 Professor der Naturgeschichte; in demselben Jahre wurde er als Aufseher der zoologischen Sammlung des naturhistorischen Reichsmuseums nach Stockholm berufen u. st. das. 1839; er schr.: Monographia tanypodum, Lund 1823; Observationes entomologicae. Stockh. 1824; mit Ekström den Text zu W. von Wright's Skandinaviens fiskar, Stockh. 1836–39, 5 Hefte, fortgesetzt von C. I. Sundevall; Ichthyolog. bidrag, 1. Th., ebd. 1837: Ichthyolog. bidrag till Skandinaviens Fauna, ebd. 1839. 5) Ernst, geb. 1801 in Heidelberg, bildete sich zum Landschaftsmaler unter der Leitung von Fr. Rottmann, später auf der Münchener Akademie. Sein bedeutendes Talent reifte während seines Aufenthalts in Italien von 1823–27. Nach Deutschland zurückgekehrt, ließ er sich erst in München, von 1831 an aber in Karlsruhe nieder, da er vom Großherzoge von Baden als Hofmaler berufen wurde; er starb daselbst 1833. Von seinen Gemälden sind die bekanntesten: Ansicht von Tivoli, im Besitz des Fürsten von Thurn u. Taxis, Sorrento mit dem Geburtshause Tasso's, Wasserfall des Liris bei Isola di Sore, Ansicht von Heidelberg, Puzzuoli u. der Golf von Bajä. 6) Bernhard, jüngerer Bruder des Vor., geb. in Heidelberg, fand seine Ausbildung als Landschaftsmaler vorzüglich in Düsseldorf, dann auf Reisen in Italien, die er gemeinsam mit Andreas Achenbach, Carl u. Pose unternahm; er kehrte 1846 nach Deutschland zurück. Seine Arbeiten sind sehr geschätzt, darunter: Felsenschlucht bei Nemi, Ansichten vom Genfer- u. Comosee, Fernsicht auf dem Montblanc.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Fries — can refer to: People*Fries, member of an ethnic minority in the Netherlands, see Frisians and Friesland*Elias Magnus Fries (1794 1878), botanist *Thore M. Fries (1832 1913), botanist, son of Elias Fries *Robert Elias Fries (1876 1966), botanist,… …   Wikipedia

  • Fries — 〈m. 1〉 1. flauschähnliches, gerautes Wollgewebe 2. 〈Arch.〉 waagerechter ornamentaler od. figürlicher Zierstreifen zur Gliederung od. zum Schmuck einer Wand [<frz. frise, eigtl. „krause Verzierung“ <mlat. frisium „Franse, Zipfel“ <fränk.… …   Universal-Lexikon

  • Fries [1] — Fries, im allgemein ästhetischen Sinne die Vermittelung einer Fläche mit einer ihrer Begrenzungslinien durch Einschaltung einer schmalen oder »linearen« Fläche; in der Architektur der schmale Flächenstreifen zwischen einer größern Wandfläche und… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Fries — puede referirse a: Elias Magnus Fries, biólogo de Suecia. Jakob Friedrich Fries, filósofo, físico y matemático de Alemania. Fries, localidad en Estados Unidos Esta página de desambiguación cataloga artículos relacionados con el mism …   Wikipedia Español

  • Fries [1] — Fries, jener langgestreckte Bauteil, der sich zwischen Architrav und Kranzgesimse der antiken Bauten befindet und bei freistehenden Bauten rings um das Gebäude läuft. Die architektonische Behandlung und Ausschmückung des Frieses pflegt in jedem… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Fries — Fries, VA U.S. town in Virginia Population (2000): 614 Housing Units (2000): 337 Land area (2000): 0.647796 sq. miles (1.677783 sq. km) Water area (2000): 0.163542 sq. miles (0.423572 sq. km) Total area (2000): 0.811338 sq. miles (2.101355 sq.… …   StarDict's U.S. Gazetteer Places

  • Fries, VA — U.S. town in Virginia Population (2000): 614 Housing Units (2000): 337 Land area (2000): 0.647796 sq. miles (1.677783 sq. km) Water area (2000): 0.163542 sq. miles (0.423572 sq. km) Total area (2000): 0.811338 sq. miles (2.101355 sq. km) FIPS… …   StarDict's U.S. Gazetteer Places

  • fries — [ fraız ] noun plural FRENCH FRIES …   Usage of the words and phrases in modern English

  • fries — ☆ fries [frīz ] pl.n. [Informal] short for FRENCH FRIES …   English World dictionary

  • Fries [1] — Fries, 1) das Gebälk antiker Bauwerke, welches auf dem Architrav ruht u. nach außen das Hauptgesims, nach innen die Steinbalken der Hallendecke trägt. Da die Vorderfläche mit Sculpturen u. Reliefs geschmückt zu werden pflegte, so nannten die… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Fries [2] — Fries, grobes u. ungeschornes, von geringer Landwolle gewebtes, wenig gewalktes u. nicht gepreßtes Zeug, zu Bett u. Pferdedecken, zu Unterröcken etc.; es gibt einfachen u. geköperten, breiten u. schmalen, groben (gekräuselten) u. seinen F …   Pierer's Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”