Gallisiren

Gallisiren

Gallisiren, nennt man nach dem Erfinder Gall (sd. 4) die Verbesserung u. Vermehrung geringer Weine durch Zusatz von Zucker u. Wasser. Die besseren Trauben werden von den geringeren abgesondert, um von ersteren einen bessern Bouquetwein darzustellen. Den Most der geringeren Trauben vermischt man gleich nach dem Pressen mit so viel Wasser u. Zucker, daß sein Gehalt an Säure, Wasser u. Zucker dem Gehalt an diesen Bestandtheilen in einem guten Traubenmost gleich kommt. Dieses Verhältniß findet man durch Prüfung des Mostes auf seinem Säuregehalt. Most, der unter 15 Proc. Zucker u. über 1 Proc. Säure enthält, macht auf 1000 Pfund einen Zusatz von 400 Pfd. Wasser, in dem 150 Pfund Zucker aufgelöst sind, nöthig. Der zu verwendende Zucker ist Trauben- od. Stärkezucker.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Wein [1] — Wein (Traubenwein), die durch Gährung des Traubensaftes ohne Destillation gewonnene alkoholische Flüssigkeit. Die Weintrauben enthalten unter allen Obstsorten den meisten Zucker (Trauben u. Fruchtzucker), außerdem noch Säuren (Weinsäure,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Petiotisiren — Petiotisiren, ein von Petiot erfundenes Verfahren der Weinbereitung, im Wesentlichen mit dem Gallisiren (s.d.) übereinstimmend, nur daß die Trestern öfter durch Aufguß von Zuckerwasser infundirt u. dadurch die weinbildenden Stoffe in denselben… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Zucker [1] — Zucker (Saccharum), gewisse, durch süßen Geschmack ausgezeichnete Substanzen des Pflanzen u. Thierreiches, welche aus Kohlenstoff, Wasserstoff u. Sauerstoff bestehen, durch Chlor od. gewisse Metallchloride beim Erwärmen auf 100° in schwarze… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Chaptalisiren — Chaptalisiren, das nach Chaptal (s.d.) in Weinländern häufig angewendete Verfahren, den Wein reicher an Alkohol zu machen. Es besteht darin, daß man dem Moste Zucker zusetzt, der bei der Gährung sich in Alkohol u. Kohlensäure zersetzt. Insofern… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Gall — Gall, 1) Nicolaus, s. Gallus; 2) G., geb. 1748 in Weil, war Katechet an der Normalschule in Wien, wurde 1778 k. k. Hofcaplan, 1779 Pfarrer in Burg Schleinitz, 1787 Domherr u. Scholarch der Metropolitankirche in Wien, 1788 Bischof in Linz u. st.… …   Pierer's Universal-Lexikon

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