Heraklĭos

Heraklĭos

Heraklĭos. I. Fürsten. A) Byzantinische Kaiser: 1) Constantinus H., s. Constantin 3). 2) H., Sohn von H. 5), geb. 575; stürzte den Kaiser Phokas vom Throne, ließ ihn enthaupten u. sich 610 zum Kaiser krönen; er regierte Anfangs gut, später lässig bis 641, s. Byzantinisches Reich. Im Frieden mit Khosroes (527) erhielt H. das Kreuz Christi, das jener in Jerusalem erbeutet hatte, zurück u. holte es selbst ab (den 14. Sept. 629, Fest der Kreuzeserhöhung). Von ihm sind viele Constitutionen, meist in Bezug auf Geistlichkeit od. Glaubenslehren, unter anderen die Ekthesis gegen den Monothelismus (s.d.). Er war vermählt erst mit Eudoxia, dann mit seiner Nichte Martina. B) Fürsten von Georgien: 3) so v.w. Irakli. II. Staatsmänner u. Feldherren: 4) H., Statthalter des Kaisers Leo in Afrika; führte 468 glücklich Krieg gegen die Vandalen, überfiel Tripoli, worauf er sich mit dem Kaiser vereinigte u. den Genserich mehrere Male besiegte. 5) H. aus Kappadocien, Exarch von Afrika, Vater des H. 2). III. Geistliche: 6) H. aus der Auvergne, war erst Erzbischof von Cäsarea u. wurde 1180 Patriarch in Jerusalem; er ging als Gesandter nach England, um Heinrich II. zu dem Kreuzzuge zu bewegen, den ihm bereits der Papst als Buße des unter ihm geschehenen Mordes des Bischofs Becket auferlegt hatte; Heinrich ließ ihn jedoch über die Grenze bringen.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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