Häser

Häser

Häser, 1) Johann Georg, geb. 11. October 1729, war Universitätsmusikdirector in Leipzig u. st. hier 13. März 1809. 2) Joh. Friedrich, Sohn des Vorigen, geb. 3. Juli 1775 in Leipzig, war Mitglied des Concert- u. Theaterorchesters, wo er die Violine spielte, u. Organist bei der reformirten Kirche in seiner Vaterstadt; er st. 20. August 1801. 3) August Ferdinand, Bruder des Vorigen, geb. den 15. October 1779 in Leipzig, studirte daselbst Theologie, wurde Lehrer u. Cantor in Lemgo; 1806–13 begleitete er seine Schwester nach Italien; nachdem er mehrere Jahre wieder in Lemgo als Subconrector zugebracht hatte, erhielt er den Ruf zur Organisation des Theaterchors in Weimar, wurde 1829 Musikdirector an der dortigen Hauptkirche u. st. daselbst am 1. November 1844. Von seinen vielen Werken zeichnen sich aus: Vaterunser u. Heilig von Klopstock, Miserere, Te Deum, Salve regina, Kyrie u. Gloria. Requiem, Chorgesangschule; Versuch einer systematischen Gesanglehre. 4) Charlotte Henriette, Schwester des Vorigen, geb. 24. Juli 1784 in Leipzig; debutirte als Sängerin beim Gewandhausconcert in Leipzig, wurde 1803 Mitglied der Italienischen Oper in Dresden, machte mit ihrem Bruder August Ferdinand eine Kunstreise, sang acht Monate bei der Italienischen Oper in Wien u. in mehreren Städten Italiens u. erwarb sich den Namen La divina Tedesca, heirathete 1813 in Rom den Advocaten Giuseppe Vera, zog sich von der Bühne zurück u. lebt seit dem Tode ihres Mannes 1831 abwechselnd in Rom u. auf ihren Gütern. 5) Heinrich, Sohn von H. 3), geb. 15. October 1811 in Rom, studirte 1830–1834 in Jena, prakticirte als Arzt in Auma, wurde 1836 in Jena Privatdocent, 1840 Professor u. Secundärarzt der Kieferschen Klinik u. 1849 Professor der Pathologie in Greifswald; er schr.: De radii lucis violacei vi magnetica, Jena 1832 (Preisschr.); De influentia epidemica, ebd. 1834; Historisch-pathologische Untersuchungen als Beiträge zur Geschichte der Volkskrankheiten, Dresd. u. Lpz. 1839 u. 1841, 2 Thle.; Die menschliche Stimme, Berl. 1839; De Sorano Ephesio, Jena 1840; Bibliotheca epidemiographica, ebd. 1842; Lehrbuch der Geschichte der Medicin u. der Volkskrankheiten, Jena 1845, 2. Aufl. 1853; eine Ausgabe von Gruner's Scriptores de sudore anglico superstites, Jena 1847; außerdem gab er heraus: Archiv für die gesammte Medicin, ebd. 1840–47; Repertorium für die gesammte Medicin, ebd. 1840–42, 4 Bde. u. m. a. 6) Mathilde, Enkelin von H. 1) u. Tochter von dessen drittem Sohne, Christian Wilhelm, geb. 1815 in Stuttgart, wo ihr Vater bei der Oper angestellt war, seit 1834 erste Sängerin am Hoftheater in Gotha.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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