Kegelschnecke

Kegelschnecke

Kegelschnecke (Conus L.), Gattung der Kammkiemenschnecken aus der Abtheilung der Buccinoidea u. der Unterfamilie der Conoidea; Schale verkehrtkegelförmig, gedeckelt, Mündung sehr lang u. schmal, mit scharfem Lippenrande, ohne Zähne u. Falten u. mit kurzem Kanale. Das Thier mit schmalem Fuße, langem Rüssel u. langer Athemröhre. Zahlreiche Arten aus den Tropenmeeren, nur eine Art im Mittelmeere. Das Thier einiger Arten wird gegessen, aus dem Gehäuse einiger werden Fingerringe geschnitten. Wegen ihrer schönen Zeichnungen u. Farben, u. des Porzellanglanzes unter der äußeren braunen Haut werden viele Gehäuse sehr gesucht. Es gibt A) K-n mit gekröntem Gewinde, d.h. mit Höckern am oberen Rande der Windungen. Arten: a) Herztute (Conus marmoreus), kegelförmig, schwarz, mit weißen, herzförmigen Flecken; in verschiedenen Abarten: Schale zum Schmuck, Fleisch u. Eier wohlschmeckend; b) Krontute (Kronhorn, Kaiserkrone, C. imperialis), weiß, Bänder grünlichgelb, Linien weiß u. braun unterbrochen; geschätzt; c) Bauernmusik (C. hebraeus), weiß (rosenroth), mit[407] viereckigen, schwarzrothen Flecken: d) Fürst (C. vermiculatus, C. princeps), weiß, mit rothbrauner, ästiger, flammenähnlicher Zeichnung; e) Landkarte (C. geographus), länglich, bauchig, dünnschalig, zwei breite, braune, u. drei weiße Bänder untereinander, Mündung weit; aus Ostindien. B) Ungekrönte, d.h. ohne jene Höcker am oberen Rande der Gewinde: a) Buchstabenkegel (C. literatus), weiß (rosenroth) mit schwarzen Tüpfeln u. drei gelben Binden, zum Putz; b) General (C. generalis), gelblichbraun, Binden weiß u. unterbrochen, Wirbel spitzig, in Ostindien; c) Soldat (C. miles), blaßgelb, mit brauner Binde, in Ostindien; d) Admiral; aa) Conusadmiralis, kreiselförmig, dunkelcitronengelb bis braun mit weißen, dreieckigen Flecken, gelben zarten Netzbinden u. braunen Linien. Die Abarten heißen auch Vice-, Contre- u. Australischer Admiral; bb) Orangeadmiral (C. aurisiacus), kreiselförmig, länglich, fleischroth, weiß gebändert, das mittelste Band heller, braungefleckt; im Indischen Meere; beide sonst ebenfalls sehr theuer bezahlt; cc) C. cedo nulli, kreiselförmig, gekörnt, gelb, weißfleckig, braun u. weißgegliederte Querlinien, Gewinde hervorstehend, auch in vielen Abarten, brauner od. lichter Farbe, weißen vereinzelten od. zusammenfließenden gefranzten od. ungefranzten Flecken u. punktirten Linien, bekannteste Art: Perladmiral (C. cedo nulli var. [principalis]), orangeroth, Flecken bläulich weiß, braun gesäumt, vier Reiben Perlenpunkte, viel weiße, braun gegliederte, punktirte Streifen, sehr selten u. theuer; sonst wohl mit 50–200 Ducaten bezahlt; aus den südamerikanischen Meeren; e) Schmetterlingsflügel (C. genuanus). röthlichweiß, Binden ungleich, weiß u. braun geschäckt, variirt sehr wie die meisten K-n; f) Kaufmann (C. mercator), weiß, Binden netzförmig, gelb, aus den Indischen Meeren; g) Butterwecken (C. betulinus), graulich, schwarz u. röthlich gefleckt u. mit punktirten Reihen, Indisches Meer; h) Zaubertute (C. magus L.), fast cylindrisch, weiß, mit braungelben od. braunen, bänderartigen Längsflecken, braunen, punktirten, od. weiß u. braun gegliederten Linien; in mehreren Abänderungen der Farbe, 2 Zoll lang, aus Ostindien; i) Fliegen- (Mücken-) dreck (C. stercus muscarum), voll schwarzer Punkte auf weißem Grund; k) Netzrolle (C. textile), gelb od. braun, rings mit federförmigen, großen, gelben, schwarz geränderten Flecken, 4 Zoll lang, sticht gefährlich mit dem Rüssel; I. C. gloriamaris, weiß, mit orangefarbenen Bändern, dreieckigen weißen, braun eingefaßten Flecken, schön wie vorige u. theuer; m) C. mediterraneuss s. ignobilis, braun, röthlich gewölkt, mit weißem Gürtel, 1 Zoll hoch; die einzige Art des Mittelmeeres; n) C. textilis, eirundcylindrisch, gelb, mit braunen, welligen Längslinien u. weißen, dreieckigen, braun eingefaßten Flecken, 4 Zoll hoch, im Indischen Meere; o) C. miles, gelblich, mit einer braunen Binde, 3 Zoll hoch, gemein in Ostindien. Die fossilen Arten s.u. Conus 2).


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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