Konon

Konon

Konon, 1) einer der athenischen Feldherren im Peloponnesischen Kriege, welcher schon 413 v. Chr. zur See befehligte u. 406 den von Alkibiades abgegebenen Befehl über die Flotte erhielt, aber bei Mitylene von den Peloponnesiern geschlagen wurde, u. er wäre verloren gewesen, wenn ihn nicht der Sieg der Athener bei den Arginusen gerettet hätte; bei Ägospotami 405 rettete er allein seine Schiffe vor den Spartanern; er ging nach Cypern u. blieb hier während der spartanischen Herrschaft in Athen; er trat darauf 396 in persische Dienste, reiste selbst 395 an den königlichen Hof, schlug 394 die Spartaner unter Pisander bei Knidos, wodurch deren Macht zur See gebrochen wurde, befreite (393) die griechischen Inseln u. kleinasiatischen Städte, plünderte die Küste Lakonika's, kehrte dann nach Athen zurück u. erbaute mit persischem Gelde die Mauern von Athen wieder. Als Antalkidas von Lakedämon 393 zum Friedensschluß zu Artaxerxes abging, folgte K. von athenischer Seite, wurde aber, von den Spartanern bei Tiribazos verdächtigt, gefangen genommen u. nach Einigen hingerichtet, nach Anderen entkam er nach Cypern, wo er später starb. Lebensbeschreibung bei Tornelius Nepos, Sein Sohn war Timotheos. 2) K. aus Samos um 230 v. Chr., Astronom; beobachtete Sonnen- u. Mondfinsternisse; nach ihm ist die Kononsche Spirale, so v.w. Archimedische Spirale, s. Spirallinie, benannt. 3) Griechischer Grammatiker, Zeitgenoß des Cäsar u. Augustus; er schr.: Διηγήσεις (50 kurze mythologische, sich auf Entstehung u. Geschichte von Tolonien beziehende Erzählungen), die Photios erhalten hat; herausgegeben in Gales Historiae poet. scriptores ant., einzeln, mit Parthenios, von Kanne u. Legrand, Gött. 1798. 4) Bischof zu Tarsos, lebte im 6. Jahrh. u. war Anhänger des Joh. Philoponus u. das Haupt der monophysitischen Secte der Kononiten, s.u. Monophysiten. 5) K., ein Thracier u. in Sicilien erzogen, war 686–687 Papst u. gestattete dem St. Bonifacius das Evangelium in Thüringen zu predigen.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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