Leumund

Leumund

Leumund, der Ruf über alle persönlichen Verhältnisse u. den Lebenswandel eines Menschen. Die Erforschung des L. eines Menschen wird bes. im Strafprocesse nothwendig, theils weil die Motive, welche den Verbrecher zur That bestimmt haben mögen, meist aus dem Lebenswandel am sichersten erkannt werden, auch, weil der L. für die Beweisfrage, z.B. bei der Frage, ob einem läugnenden Angeschuldigten die Verübung des Verbrechens zugetraut werden könne, von Wichtigkeit ist; theils endlich der Ausmessung der Strafe, da die Strafbarkeit des Verbrechens steigt, je mehr sich in dem früheren Leben des Verbrechers Verdorbenheit u. ein Hang zu strafbaren Handlungen zeigen sollte. Zur Feststellung des L-s dienen die Leumundszeugnisse, welche von den Ortsgerichtspersonen, Gemeindevorstehern, Pfarrern, nöthigenfalls auch von Angehörigen u. nähern Bekannten, wie Lehrern, Meistern, Arbeitsgebern etc. erfordert werden.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Leumund — (v. althochd. liumunt, »Ruf, Ruhm, Gerücht«, zu got. hliuma, Gehör, Ohr; fälschlich gedeutet als »Leute Mund«), der persönliche Ruf eines Menschen. Die Leumundserforschung ist namentlich in Untersuchungssachen von Wichtigkeit, da es für die… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Leumund — Leumund, der Ruf eines Menschen, persönliche Verhältnisse und Lebenswandel betreffend …   Herders Conversations-Lexikon

  • Leumund — ↑Renommee …   Das große Fremdwörterbuch

  • Leumund — (durch Ruf [rufen] ersetzt) Sm std. stil. (8. Jh.), mhd. liumunt, ahd. (h)liumunt Ruf, Gerücht Stammwort. Zeigt eine to Erweiterung oder einen angewachsenen Dental zu g. * hleumōn m. Gehör, zu Hörendes in gt. hliuma, vermutlich auch (mit… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Leumund — »Ruf, Renommee«: Das auf das dt. Sprachgebiet beschränkte Wort (mhd. liumunt, liumde, ahd. ‹h›liumunt) ist eine alte Bildung zu der unter ↑ laut dargestellten idg. Wurzel *k̑leu »hören« und bedeutet also eigentlich »Gehörtes«. Ähnlich gebildet… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Leumund — Als Leumund bezeichnet man die aus der Meinung anderer resultierende soziale Einschätzung, den Ruf und das Ansehen. Der entsprechende Begriff Unbescholtenheit tritt häufig in Gesetzestexten oder Kommentaren dazu auf. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

  • Leumund — Bild; Renommee; Stellung; Namen; Reputation; Ansehen; Prestige; Ruf; Image * * * Leu|mund [ lɔy̮mʊnt], der; [e]s: Ruf, in dem jmd. aufgrund seines Lebenswandels steht: einen guten, schlecht …   Universal-Lexikon

  • Leumund — 1. Der Leumund tödtet den Mann. (S. Gerächt 10.) – Graf, 454, 457. 2. Guter Leumund, glaube vnd augen leiden keinen schimpff. – Pauli, Postilla, II, 96b. Lat.: Non patitur ludum Fama, Fides Oculus. (Pauli, Postilla, II, 96b.) 3. Guter Leumund ist …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Leumund — der Leumund (Oberstufe) Ruf, in dem jmd. steht Synonyme: Ansehen, guter Name, Image, Renommee (geh.), Reputation (geh.) Beispiel: Der Politiker hat durch den Skandal seinen guten Leumund verloren. Kollokation: jmdn. in üblen Leumund bringen …   Extremes Deutsch

  • Leumund — Ansehen, Autorität, [guter] Name/Ruf, Image, Rang, Status, Stellung; (bildungsspr.): Nimbus, Renommee, Reputation, [Sozial]prestige. * * * Leumund,der:1.⇨Ruf(1)–2.einenschlechtenL.haben:⇨verrufen(2) Leumund→Ansehen …   Das Wörterbuch der Synonyme

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