Pfennig

Pfennig

Pfennig (Pfenning), 1) dieses mit dem englischen Penny ursprünglich gleichbedeutende Wort, ist von ganz ungewisser Abstammung (am wahrscheinlichsten noch von phant = Pfand); es lautet im Althochdeutschen pending, pendig, phending, im Mittelhochdeutschen phenninc, phennic, wird auf lateinisch durch denarius (wovon wahrscheinlich auch das Pfennigzeichen Pfennig eine Abbreviatur ist) gegeben, war vom 12. bis 15. Jahrh. die einzige geprägte Münze, u. zwar aus Silber (gegenüber der Mark, dem Pfund od. dem Schilling, welches nur ideale Rechnungsmünzen waren) u. galt 1/12 Schilling, so daß 1 Schilling = 12 P-e u. 1 Mark = 240 P-e war; also 1 P. beinahe 2 gGroschen. Allmälig wurden sie aber viel leichter, so daß bereits 1255,600; 1344,960 u. um 1400 schon 12–1400 Stück P-e auf die Mark sein gingen. Als man kein Silber mehr abnehmen konnte, setzte man mehr Kupfer zu, wodurch die Weißenn. Schwarzen P-e entstanden. Im 16. Jahrh. schlug man die letzteren schon aus reinem Kupfer, was ziemlich allgemein bis auf die neueste Zeit geblieben ist; gewöhnlich rechnet man 12 P-e auf den Groschen, 288 auf den Thaler; die noch geringer ausgeprägten, deren z.B. 432 auf den Thaler gehen, heißen Leichte P-e; in Preußen u. den wie dieses ausmünzenden Staaten sind 360 P-e = 1 Thlr., 12 = 1 Sgr., in Sachsen, Altenburg u. Gotha 300 P-e = 1 Thlr., 10 = 1 Ngr.; in Mecklenburg, Rostock, Wismar etc. früher 24 = 1 gGr. (jetzt ebenfalls wie in Preußen); in Baiern = 1/4 Kreuzer, also 240 P-e = 1 Gulden; 2) überhaupt geprägtes Metall, daher Denk-, Schau-, Gnadenpfennig; auch nannte man die Bracteaten sonst Blechpfennige; 3) auch so v.w. Geld überhaupt; daher Noth-, Zehr-, Beichtpfennig; bes. 4) eine Abgabe, wie Bann-, Friede-, Mal-, Regel-, Stuhl-, Wachpfenpfennig etc.; daher Pfenniggülte, Zins von Gütern, welcher baar im Gelde geleistet wird, der Korngülte entgegengesetzt; Pfennigmeister, ehemals so v.w. Kassirer; der bei demselben angestellte Schreiber hieß Pfennigschreiber. 5) Gewicht, 4 P-e = 1 Quentchen, 1 P. = 2 Heller; 6) in manchen Gegenden beim Gold- u. Silbergewicht 12 P-e = 1 Mark, 1 P. = 11/2 Loth od. 24 Groschen; 7) überhaupt so v.w. Geld; 8) (Her.), runde Figuren, so v.w. Ballen 9); vgl. Ehrenstücke b).


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • pfennig — [ pfenig ] n. m. • pfenning 1812; mot all. ♦ Monnaie divisionnaire allemande qui vaut la centième partie du mark. Une pièce de dix pfennigs. ● pfennig, pfennige ou pfennigs nom masculin (allemand Pfennig) Ancienne monnaie divisionnaire de l… …   Encyclopédie Universelle

  • Pfennig — Pfennig: I.Pfennig,der:denP.[dreimal,zehnmal]umdrehen/herumdrehen:⇨geizig(2);aufdenP.sehen,jedenP.umdrehen,mitdem/jedemP.rechnen/sparen:⇨sparsam(3);aufdenP.aussein:⇨geldgierig(2);keinen/nichteinenP.wert:⇨wertlos(1);aufHellerundP.:⇨vollständig(1);d… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Pfennig — Pfennig: Die Herkunft der westgerm. Münzbezeichnung (mhd. pfenni‹n›c, ahd. pfenning, pfenting, niederl. penning, engl. penny) ist nicht sicher geklärt. Der Name der Münze kann auf einer Bildung zu lat. pannus »Stück Tuch« beruhen, weil in der… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Pfennig — Pfen nig, n.; pl. {Pfennigs}, G. {Pfennige}. [G. See {Penny}.] A small copper coin of Germany. It is the hundredth part of a mark, or about a quarter of a cent in United States currency. [1913 Webster] …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Pfennig — (Pfenning, althochd. phantinc, phenninc), ursprünglich gemünztes Geld überhaupt (so noch jetzt in Ausdrücken wie Zehr , Beicht , Notpfennig etc.), dann insbes. diejenige Münze, in der die meisten Zahlungen geschahen, wie während des Mittelalters… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Pfennig — (bezeichnet mit Pf oder Pf.), ursprünglich überhaupt gemünztes Geld, dann jahrhundertelang der Silber P. oder Denarius zu 1/12 Schilling, seit dem 16. Jahrh. zuweilen, seit Anfang des 18. Jahrh. regelmäßig von Kupfer, früher in Preußen zu 1/360,… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Pfennig — Pfennig, die kleinste Scheidemünze, wird jetzt nur aus Kupfer geprägt, während es früher auch Silber oder Weißpfennige gab. Der Werth richtet sich nach der größeren Scheidemünze jedes Landes; in Sachsen, Hannover etc. z. B. hat der Groschen 12,… …   Damen Conversations Lexikon

  • Pfennig — Sm std. (8. Jh.), mhd. pfenni(n)c, ahd. pfending u.a., as. penning Stammwort. Mit dem ing Suffix, das auch in anderen Münzbezeichnungen auftritt (vgl. etwa Schilling); sonst ist die Herkunft unklar. Unerklärt ist vor allem das Nebeneinander von… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • pfennig — ► NOUN ▪ a monetary unit of Germany, equal to one hundredth of a mark. ORIGIN German, related to PENNY(Cf. ↑penny) …   English terms dictionary

  • pfennig — [fen′ig; ] Ger [ pfen′iH] n. pl. pfennigs or Ger pfennige [pfen′i gə] [Ger: see PENNY] a former monetary unit of Germany, equal to 1/ 100 of a deutsche mark …   English World dictionary

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