Plüsch

Plüsch

Plüsch (Plüschsammt), sammtartiges Zeug, wird ganz wie Sammt verfertigt, d.h. der Flor wird durch eine zweite Kette, die Polkette, gebildet; der Flor ist länger als beim Sammt, kürzer als beim Felbel. Beim Doppelplüsch ist der Flor auf der rechten Seite kurz u. auf der linken lang. Daher Plüschteppiche, sammtartig gewebte Teppiche mit geschnittenem längerem Flor; mannigfach gemustert. Baumwollener P. kommt unter dem Namen Castorin vor; er hat einen weniger schönen Glanz, u. die stets gezwirnten Polfäden ziehen sich wegen ihrer Glätte leicht aus dem Grundgewebe heraus. Bei dem wollenen P. ist gewöhnlich nur die Polkette aus Kammwolle od. Kämelgarn, die Unterkette aus Baumwolle od. Leinen u. der Schuß aus Baumwolle. Der Meublesplüsch ist gemustert, gedruckt od. nach dem Weben einfarbig gefärbt, häufig durch Pressen (Gaufriren) verziert. Das Pressen wird entweder mittels gravirter, erwärmter Platten od. auf der Plüschdruckmaschine (Plüschmaschine) vorgenommen. Diese Maschine besteht aus zwei metallenen Walzen in einem Gestelle, wovon die eine auf der Oberfläche mit tief gravirtem Muster versehen ist u. von innen erwärmt werden kann. Beim Pressen wird die Rückseite des Plüsches mit dünnem Leimwasser eingerieben u. der Plüsch so zwischen den Walzen durchgeführt, daß der Flor der gravirten Walze zugekehrt ist; dadurch wird der Flor im Grunde niedergedrückt u. bleibt im Muster aufrecht stehen.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Plüsch — [plʏʃ], der; [e]s, e: Samt mit langem Flor: die Ärmel und der Kragen sind mit Plüsch besetzt. * * * Plụ̈sch 〈a. [ ply:ʃ] m. 1〉 1. Baumwollgewebe mit langem Flor 2. Wirkware mit langen Fadenbüscheln [<frz. peluche „Wollsamt“; zu galloroman.… …   Universal-Lexikon

  • Plüsch — (Plüschsamt), samtartiges Gewebe, dessen Haare (Flor) bedeutend länger als die des Samts, jedoch kürzer als die des Felbels sind. Man webt P. aus Seide, Seide und Baumwolle, Angoragarn, Kammgarn, Jute etc. und benutzt ihn zu Möbelstoffen u. dgl.… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Plüsch — Plüsch, s. Weberei und Wirkerei …   Lexikon der gesamten Technik

  • Plüsch — (frz. peluche), samtartiges Gewebe aus Seide, Baumwolle, Kammgarn (wollener P.), mit längern Haaren als der Samt, aber kürzern als der Felbel …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Plüsch — Plüsch, sammetartiges Zeug aus Seide oder Wolle, mit längern Haaren als Sammet …   Herders Conversations-Lexikon

  • Plüsch- — (ugs. leicht abwertend): drückt in Bildungen mit Substantiven aus, dass etw. dem bürgerlich spießigen Geschmack und den entsprechenden Wert und Lebensvorstellungen entspricht: Plüschkrimi, moral …   Universal-Lexikon

  • Plüsch — Sm std. (17. Jh.) Entlehnung. Entlehnt aus frz. peluche, einer Rückbildung zu afrz. peluchier zupfen , das aus einem früh rom. * pĭluccare stammt. Dieses aus l. pilāre enthaaren erweitert.    Ebenso nndl. pluche, ne. plush, nfrz. peluche, nschw.… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Plüsch — Plüsch: Der seit dem 17. Jh. bezeugte Name des samtigen Florgewebes mit senkrecht stehenden Fasern ist aus gleichbed. frz. peluche (Nebenform: pluche) entlehnt. Dies ist eine alte Ableitung von dem afrz. Verb pelucher »auszupfen«, das über ein… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Plüsch — [plʏʃ , auch ply:ʃ ], der; [e]s, e <französisch> (Florgewebe) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Plüsch — Pullover aus Nickiplüsch Plüsch (eigentlich frz. peluche [plyʃ]) ist ein Gewebe oder eine Maschenware mit einem sehr weichen Griff. Als Gewebe wird Plüsch ähnlich hergestellt wie Samt. Im Gegensatz zu diesem hat Plüsch einen wesentlich höheren,… …   Deutsch Wikipedia

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