Quebec

Quebec

Quebec (spr. Kwibeck), 1) so v.w. Untercanada, s. Canada B); 2) District darin, 360,000 Ew., überwiegend französischer Abkunft, u. 3) Grafschaft darin, auf der Nordseite des Lorenzostromes, gut angebaut u. reichlich bewässert; 60,000 Ew.; 4) Hauptstadt von Untercanada u. bis 1857 (wo Ottawa dazu erhoben wurde) von ganz Canada, auf einer vom Lorenzostrom u. St. Charles gebildeten, mit Häusern u. Wald bedeckten Landspitze reizend gelegen, daher von den Franzosen Quel bec (welche Spitze!) benannt; Sitz des General- u. Untergouverneurs eines protestantischen u. eines katholischen Bischofs; der Lorenzostrom macht vor der Stadt eine Enge (Quebejo) u. unter der Stadt einen Busen (kann 100 Linienschiffe fassen). Die Stadt theilt sich in die Oberstadt, welche am Cap Diamond, das durch Werke mit in die Befestigung eingeschlossen ist, 250 Fuß hoch über dem Lorenzo liegt, befestigt ist u. eine starke, große Citadelle hat, welche von 400 Kanonen vertheidigt wird u. 10,000 Mann fassen kann; die Unterstadt, welche ebenfalls gute Festung ist, wird größtentheils von Kaufleuten bewohnt; den südlichsten Theil der Unterstadt dicht unter Cap Diamond bildet Diamond Harbour, das belebteste Quartier mit den Docks, Werften u. Landungsplätzen. Merkwürdige Gebäude: Schloß (Gouvernementshaus, St. Louis, auf einem großen, von drei Seiten mit Häusern umgebenen Platz), Rathhaus, Kathedrale, katholische Kirche, anglicanische Kirche, presbyterianische u. Unterstadtkirche, bischöflicher Palast, mehre Klöster (u.a. Ursulinerkloster, Erziehungsanstalt), Katholisches Seminar, Gymnasium, viele Erziehungsanstalten, Hospital (Hôtel Dieu, eine Klosterkirche, Spital u. Kirchhof umfassend), Kasernen, Zeughaus, großes Gefängniß, viele wohlthätige Anstalten, Bibliothek, Gesellschaft der Literatur u. Geschichte, Ackerbau- u. Medicinische Gesellschaft, Vereine zu Verbreitung des Unterrichts u. der Industrie, Literarisches Cabinet, Dampfschifffahrt, Bank, ansehnlicher Handel (Ausfuhr beträgt über 11/2 Millionen Pfd. St.), Theater. Gesellschaftssaal; 52,000 Ew., meist Canader u. Briten. Q. gegenüber, auf dem südlichen Ufer des Lorenzo, ist eine Hauptstation der Richmond-Quebec Eisenbahn, wodurch die Stadt mit dem Eisenbahnnetz Untercanadas u. Neuenglands verbunden ist. In der Nähe von Q. das Abrahamsfeld, Todesplatz des Generals Wolf mit Denkmal; viele Landhäuser in der Umgebung. Dabei die Wasserfälle des Montmorency (50 Fuß breit, 220 F. hoch) u. des la Chaudière (210 F. breit, 100 F. hoch). – P. wurde 1608 von Samuel de Champlain, Geographen des Königs, an der Stelle des indianischen Dorfes Stadacone angelegt; 1629 von den Engländern erobert, aber 1632 mit Canada den Franzosen zurückgegeben. 1663 wurde Q. die Hauptstadt von Canada. Seit 1690, wo die Engländer einen vergeblichen Versuch machten, sich der Stadt zu bemächtigen, wurden die Festungswerke erweitert u. vergrößert. 1759 eroberten es die Briten unter Wolf, dieser blieb aber bei einem Entsatzversuch; im Frieden zu Paris 1763 wurde es für immer an England abgetreten; 1775 belagerten es die Amerikaner unter Montgomery, dieser blieb aber am 31. Decbr. u. bald darauf mußten die Amerikaner die Belagerung wieder aufheben. 1783 blieb es den Briten. Am 28. Mai 1845 u. am 28. Juni 1846 große Feuersbrünste; im Februar 1854 brannte das Parlamentsgebäude ab.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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