Matthäi

Matthäi

Matthäi, 1) Christ. Friedrich, geb. 1744 zu Grösta im Amte Freiburg, wurde 1772 Rector des Gymnasiums in Muskau, 1776 Professor in Wittenberg, 1785 Rector der Fürstenschule in Meißen, 1789 Professor der Griechischen Literatur in Wittenberg u. 1805 Professor der klassischen Literatur daselbst; er st. 1810; gab heraus: Novum Testamentum[9] graece, Wittenb. 1803, 2 Bde. 2) Johann Gottlob, geb. 1754, Bildhauer, st. 1832 als Inspector der Mengsschen Gypsabdrücke in Dresden. 3) Johann Friedrich, Sohn des Vor., geb. 1777 in Meißen; bildete sich unter seinem Vater, Casanova u. Függer in Wien, ging nach Italien, wurde Ehrenprofessor in Florenz, kehrte 1808 nach Dresden zurück, wurde 1809 Professor an der Malerakademie u. später Director der königlichen Gemäldegallerie u. st. im October 1845 auf einer Reise in Wien. Seine Zeichnung, Composition, Draperie u. bes. das Colorit sind trefflich 4) Ernst Gottlieb, Bruder des Vorigen, geb. 1779 in Meißen, seit 1805 in Rom zum Bildhauer ausgebildet, wurde Director des Zoologischen Museums u. Inspector der Mengsschen Gypsabdrücke in Dresden u. st. daselbst 1842. 5) Heinrich August, geb. 1781 in Dresden, Violinvirtuos, wurde 1803 Mitglied des Concert- u. Theaterorchesters in Leipzig, reiste 1804 nach Paris, war 1806 wieder in Leipzig, machte 1816 eine Kunstreise nach Hamburg u.a. O., wurde 1817 Concertmeister in Leipzig u. st. daselbst 1835. M. componirte mehreres für sein Instrument u. für den Gesang. 6) Georg Christian Rudolf, geb. 1798 in Hameln, war erst Collaborator, dann Subrector in Verden, wurde 1827 Licentiat der Theologie in Marburg u. später in Göttingen; er schr.: De origine mali, Gött. 1824; Der Religionsglaube der Apostel Jesu, ebd. 1826–29, 2 Bde.; Synopse der 4 Evangelien, ebd. 1826; Neue Auslegung der Bibel etc., ebd. 1831; Der Mysticismus, ebd. 1832; Vorträge über den Geist, ebd. 1833, 1. Heft; Die Lehre vom Geist wider ihre Gegner gerechtfertigt in Briefen, ebd. 1834; Übersicht der neutestamentlichen Exegese etc., ebd. 1835; Auslegung des Evangeliums Johannis, ebd. 1837; Die Macht u. Würde des Fürsten auf christliche Standpunkte, Lpz. 1841, etc.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Matthäi — Matthäi(Matthäus) 1.Matthäiamletzten=Geldmangel;letzteBarschaft.VgldasFolgende.1900ff. 2.dasistMatthäiamletzten=dasistdasÄußerste,dasEnde,dieletzteFrist.GehtzurückaufeineStelleinLuthersKatechismus:»daunserHerrJesusChristussprichtMatthäiamletzten:G… …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • Matthäi — Mat|thäi 〈Gen. von〉 Matthäus ● bei mir ist Matthäi am Letzten 〈fig.; umg.〉 mein Geld ist aufgebraucht; bei ihm ist Matthäi am Letzten 〈fig.; umg.〉 mit ihm ist es bald zu Ende, er wird bald sterben * * * Mat|thäi: in der Wendung bei jmdm. ist M.… …   Universal-Lexikon

  • Matthäi... — bei mir ist Matthäi am letzten у меня нет ни гроша → am Letzten …   Deutsche Rechtschreibung Änderungen

  • Matthäi... — bei mir ist Matthäi am letzten у меня нет ни гроша → am Letzten …   Wörterbuch Veränderungen in der deutschen Rechtschreibung

  • Matthäi am Letzten —   Die umgangssprachliche Redewendung »bei jemandem ist Matthäi am Letzten« hat die Bedeutung »jemand hat das Schlimmste zu erwarten, ist (finanziell) am Ende«. Der Ausdruck »Matthäi am Letzten« findet sich im 4. Hauptstück von Luthers Katechismus …   Universal-Lexikon

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