Mattiren

Mattiren

Mattiren, vergoldeten Gegenständen ein gleichförmig mattes Aussehen ertheilen; man überzieht die Gegenstände, nachdem man die Stellen, welche glänzend werden sollen, ausgespart (d.h. mit einem Brei aus Kreide, Zucker, Gummi u. Wasser bedeckt u. bis zum Braunwerden des Breies erhitzt) hat, mit Mattfarbe, d.i. ein Gemenge von Salpeter, Kochsalz u. Alaun; dann bringt man die Gegenstände an einem Eisendrahte ins Feuer, bis die Mattfarbe geschmolzen ist, u. taucht sie dann schnell in die mit kaltem Wasser gefüllte Mattirtonne, wodurch sich die Mattfarbe u. die Aussparung ablöst. Zur weiteren Reinigung zieht man die Gegenstände durch sehr verdünnte Salpetersäure, wäscht sie in reinem Wasser u. trocknet sie mit seiner Leinwand od. in gelinder Wärme. Bei der Leimvergoldung von Holzarbeiten gibt man den Theilen, welche keinen Glanz haben sollen, die Matte od. Mattung durch leichtes Bestreichen mit erwärmtem, schwachem Leimwasser. Auf metallenen Arbeitsstücken bringt man an einzelnen Stellen ein seines Matt (Staubmatt) durch Bearbeiten mit der Mattpunze hervor, deren ovale Arbeitsfläche mit kleinen, unregelmäßigen Spitzchen dicht bedeckt ist.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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