Mauvillon

Mauvillon

Mauvillon (spr. Mohwiljong), 1) Jakob, geb. 1743 in Leipzig; stand 1759–65 in hannöverschen Kriegsdiensten, wurde 1766 Collaborator am Pädagogium in Ilefeld, 1771 Lehrer der Kriegswissenschaften am Carolinum in Kassel, bald darauf Hauptmann bei den hessischen Cadetten, 1785 Jägermajor u. Lehrer der Taktik am Carolinum zu Braunschweig u. starb daselbst 1794 als Obristlieutenant; er schr.: Geschichte der Besitzungen u. des Handels der Europäer in Indien, aus dem Französischen, Hannov. 1774–78, 4 Bde.; Aufsätze über Gegenstände aus der Staatskunst, Lpz. 1776 f., 2 Bde.; Physiokratische Briefe an Dohm, Braunschw. 1780; Einleitung in die militärischen Wissenschaften, ebd. 1783; Essai hist. sur l'art de la guerre pendant la guerre de 30 ans, Kass. 1784, 2. Aufl. 1789; Dramatische Sprichwörter, Lpz. 1785, u. Aufl. 1790; Schilderung der preußischen Monarchie unter Friedrich II., Braunschw. 1793–96, 4 Bde. (vollendet von Blankenburg); Geschichte Ferdinands, Herzogs von Braunschweig, Lpz. 1794, 2 Bde., u. m. a. 2) Friedrich Wilhelm von M., Sohn des Vorigen, geb. 1774 in Kassel, trat in niederländische Dienste u. ging 1804 als Oberst nach Batavia, um dort das Militärcommando zu übernehmen; aber auf der Reise dahin zurückberufen, trat er als Divisionschef in das Kriegsministerium. Unter Jerome trat er in westfälische Dienste u. nahm nach dem Sturze der französischen Herrschaft im preußischen Heere Theil an dem Kriege gegen Frankreich, nach dessen Beendigung er als preußischer Commandant der Festungen Mezières u. Charleville zurückblieb. Später kehrte er nach Deutschland zurück, lebte in Heiligenstadt, wurde 1822 pensionirt, lebte längere Zeit in Hessen u. ging 1827 nach Kleve, wo er sich literärisch beschäftigte u. 1851 starb. Er schr. u.a.: Militärische Blätter, Essen 1820 ff., u. Anleitung zur Erlernung des Schachspiels, 1827, u. übersetzte auch niederländische Gedichte ins Deutsche.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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