Meiningen

Meiningen

Meiningen (früher auch Meinungen), 1) deutsches Herzogthum, s. Sachsen-Meiningen-Hildburghausen-Saalfeld; 2) das Stammland M., aus zwei abgesondert liegenden Stücken, dem Ober- u. Unterland, bestehend, zwischen Eisenach, Gotha, preußisch u. hessisch Henneberg, Schwarzburg, Baiern u. Koburg gelegen; 201/2 QM. mit ungefähr 86,000 Ew.; umfaßt die jetzigen Ämter Meiningen, Wasungen, Salzungen u. einen Theil des Amtes Römhild (zusammen das Unterland bildend, insgesammt 141/2 QM. mit ungefähr 56,000 Ew.) u. das Amt Sonneberg (das sogenannte Oberland, 6 QM. mit ungefähr 30,000 Ew.); 1826 wurde es mit dem Herzogthum Hildburghausen vereinigt u. das bisher koburgische Amt Themar nebst 7 Dörfern des koburgischen Amtes Neustadt, den gothaischen Ämtern Römhild u. Kranichfeld, dem Amt Kamburg u. 17 altenburgischen Dörfern, dem bisherigen koburgischen Fürstenthum Saalfeld (mit Ausnahme von 11 an Altenburg gekommene Dörfer) hinzugefügt, worauf nun das Herzogthum den Namen Sachsen-Meiningen-Hildburghausen-Saalfeld annahm. Die Linie M. des Ernestinischen-Sächsischen Hauses wurde durch Ernsts des Frommen dritten Sohn, Bernhard, gegründet u. bis zum jetzigen Herzog, Bernhard Erich Freund, fortgesetzt; s.u. Sachsen (Gesch.). 3) Hauptstadt des Herzogthums M., im Amte M. an der Werra u. dem Marktwasser u. der Werrabahn (Eisenach-Koburg-Lichtenfels); Residenz, Sitz des Ministeriums, der Landesregierung, der Kammer u. der Rechnungskammer, eines Kreis- u. Stadtgerichts; hat herzogliches Residenzschloß (Elisabethenburg) 1681 erbaut, mit Bibliothek. Gemälde-, Kupferstich-, Münz- u. naturgeschichtlichen Sammlungen, dem hennebergischen Archiv, Schloßpark mit Fürstenkapelle, Landschaftshaus, Rathhaus mit Bibliothek, Krankenhaus, Hennebergischen Alterthumsforschenden Verein, Gymnasium (Bernhardinum), Polytechnisches Institut, Schullehrerseminar, adeliges Fräuleinstift, Bürgerschule, Theater mit Gesellschaftslocal für Honoratioren, Brauerei, Tuch- u. Barchentweberei, Tuchfabrik mit Maschinenspinnerei, Kutschenfabrik, Mitteldeutsche Creditbank (seit 1856), Freimaurerloge: Charlotte zu den drei Nelken; 6500 Ew. Eine Stunde von M. das herzogliche Lustschloß Landsberg, in mittelalterlichem Style restaurirt. Die Stadt M. kommt als Dorf schon im 9. Jahrh. vor; wurde 1008 vom Kaiser Heinrich II. zur Stadt erhoben u. den Bischöfen von Würzburg gegeben, kam 1542 an Henneberg, in der Theilung der Hennebergischen Lande 1660 an das ältere Haus Altenburg, 1672 nach dem Aussterben des Hauses Altenburg an Gotha u. wurde 1675 nach dem Tode Ernst des Frommen Residenz der Linie Sachsen-Meiningen, deren Gründer Bernhard war, s. Sachsen (Gesch.); er baute 1681 das Schloß. Vgl. M. u. seine Umgebungen, Meiningen 1842.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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