Schellfische

Schellfische

Schellfische (Gadoides), nach Cuvier die 1. Familie der stumpfstrahligen Kehlflosser; Bauchflossen sitzen an der Kehle, Leib wenig zusammengedrückt, klein u. weichschuppig, Kinnladen haben mehre Reihen hechelförmig stehender Zähne, die Kiemenhaut 7 Strahlen, der Rücken meist 2–3 Flossen. Viele vermehren sich sehr stark u. sind wegen ihres Thranes u. Fleisches Gegenstand ausgebreiteter Fischerei. Sie bilden A) bei Linné die Gattung Gadus; B) Cuvier theilt sie in die Gattungen: a) Morrhua, Schellfisch; b) Merlangus (Wittling), von dem Stockfisch durch Mangel an Bartfäden unterschieden. Art: Wittling (Gadus merlangus), schlank, silberweiß, bis 2 Fuß lang, wohlschmeckend u. leichtverdaulich; Kohlenmund (Gad. carbonarius), mit schwarzem Maule, im Alter ganz schwarz, 1–2 Fuß lang, 30 Pfd. schwer, wird wie Stockfisch bereitet; Pollack (Gad. pollachius), wird bis 2 Fuß lang, Unterkinnlade größer als die obere, oben braun, unten silbern, an den Seiten gefleckt, mit gebogener Seitenlinie, übrigens dem Vorigen ähnlich, hat geschätztes Fleisch, lebt schaarenweise im Atlantischen Meere. c) Merlucius (Seehecht), nur 2 Rücken- u. 1 Afterflosse, aber keine Bartfäden; Art: Seehecht (Gad. merlucius, M. vulgaris), bis 5 Fuß lang, oben graubraun, vordere Rückenflosse spitzig, untere Kinnlade länger: Gegenstand bedeutender Fischerei an den Küsten des Mittel- u. des Atlantischen Meeres, wird auch eingesalzen u. getrocknet, heißt dann auch wohl Stockfisch, ohne dessen Geschmack zu erreichen; d), Lota (Quappe), mit 2 Bartfäden, 2 Rückenflossen, 1 Afterflosse; Arten: Lota molva (Leng, s.d.); Aalraupe (Lota fluviatilis), s. Aaltaupe; e) Mustela (Meerquappe), von voriger unterschieden durch sehr kleine vordere Rückenflossen; Art: Gad. mustela, der Quappe sehr ähnlich, gelbbraun, schwärzlich gefleckt, in europäischen Meeren: f) Raniceps (Froschkopf), unterscheidet sich von andern S-n durch ganz platten Kopf u. fast ganz in die Haut versenkte vordere Rückenflosse; Art: Brauner Froschkopf (Ran. raninus, Gad. r., Blennius r.), braun, in den vordern Rückenflossen 3 Strahlen, bis 1 Fuß lang, Meerfisch. g) Lepidoleprus (Grenadier); h) Gadus. Schellfisch), hat 2–3 Rücken-, 1–2 Afterflossen, 1 Bartfaden, dazu die Arten Dorsch (Gad. callarias), s.d.; Kabeljau (Gad. morrhua, Stockfisch), s. d.; Zwergdorsch (Gad. minutus), mit längerm Oberkiefer, oben gelbbraun, unten silbrig schwarz gedüpselt; klein, wohlschmeckend, geht andern S-n voraus; Eigentlicher S. (Gad. aeglefinus), wird 1/11/2 Fuß lang, 2–3 Pfd. schwer, oben bräunlich, Seitenlinie schwarz, in der Nordsee, geht aber nicht durch den Sund in die Ostsee, wo dagegen der Dorsch häufig ist; Fraß: Krebse, Insecten, Häringe; wohlschmeckend; kommt als Aiglefin, im Handel vor u. ist frisch ein sehr beliebter, weit versendeter Fisch; auch getrocknet als Kullen, Steinbolk (Breiter S., Gad. barbatus) u.a.; verwandt ist die Gattung Meerschleihe (Phycis, s.d.). C) Goldfuß theilt sie in Gadus (Stockfisch), Enchelyopus (Quappe), Phycis u. Raniceps. Mehre Arten finden sich versteinert.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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