Spinell

Spinell

Spinell, Mineral, krystallisirt im regulären System, die Krystalle, meist Octaëder, sind klein,[558] ein- u. aufgewachsen, auch lose in Krystallbruchstücken u. Körnern; Bruch muschelig, Härte 8, specifisches Gewicht 3,5 bis 3,8; farblos, doch meist gefärbt, bes. röthlichweiß, rosenroth, carminroth, blut- u. hyacinthroth, auch blau, grün u. schwarz, lasglänzend, durchsichtig bis undurchsichtig; besteht aus Magnesia u. Thonerde zu gleichen Äquivaleuten mit Beimengungen von Kieselerde, Eisenoxydul, Chromoxydul, Eisenoxyd u. Kupferoxyd; vor dem Löthrohr unschmelzbar; in Säuren unlöslich. Unterschieden werden: a) Rother S. (Rubinspinell, Rubin, Edler S.), findet sich in kleinen losen Krystallen von carmin-, purpur- od. hyacinthrother Farbe im Flußsand bei Candy, Magura auf der Insel Ceylon, in Indien. b) Blauer S., eingewachsen im körnigen Kalk von Aker in Schweden, Massachusetts, Mähren, Finnland. c) Grüner S., enthält, wie der blaue S., Eisenoxydul u. Kieselerde, findet sich in Gemeinschaft mit diesem im körnigen Kalk von Südamerika, sowie an der Somma. d) Schwarzer S. (Pleonast, Eisenspinell), grünlichschwarz bis sammetschwarz; am häufigsten unter den S-en; im Syenit von Monzoni in Tyrol u. Hodritsch in Ungarn, bei Budischau u. Lutau in Mähren, Haddan in Connecticut, bes. im körnigen Kalke von Warwick u. Amity in New York, am Vesuv, auf Ceylon. Der S. ist einer der geschätztesten Edelsteine, bes. werden hierzu die rothen Varietäten benutzt; die Inweliere unterscheiden nach der Farbe: a) Rubinspinell, dunkelrosenroth od. hell ponceauroth; b) Ballasrubin (Rubin Balais), licht rosenroth, zuweilen mit einem Stich ins Violette; c) Almandin, cochenillroth; d) Rubicell, hyacinthroth, gelblichroth. Dem S. sehr nahe steht der Chlorospinell, welcher in kleinen grasgrünen Krystallen im Talkschiefer von Slatoust im Ural vorkommt; er enthält geringe Mengen Kupferoxyd. Der S. ist der Repräsentant einer ganzen Gruppe von Mineralien, welche man die Spinellgruppe nennt; in dieselbe gehören eine Anzahl isomorpher Mineralien, welche sämmtlich nach der Formel R2O3 + RO zusammengesetzt sind, wo R2O3 Thonerde, Eisenoxyd u. Chromoxyd, RO Magnesia, Eisenoxydul, Zinkoxyd, Chromoxydul u. Manganoxydul bedeuten: daher gehören in die Spinellgruppe: Chlorspinett, Gahnit, Zeilanit, Magneteisen, Manganeisenstein, Franklinit, Dysluit, Chromeisen, Uranpecherz, Coracit.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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