Triumphbogen

Triumphbogen

Triumphbogen (Arcus od. Fornix triumphalis, röm. Ant.), Ehrendenkmäler, welche sowohl in Rom, als in anderen Städten den triumphirenden Feldherren (s. Triumph) u. Kaisern, letzteren auch wegen anderer Verdienste um eine Stadt, erbaut wurden. Entstehung u. Form schreibt sich wahrscheinlich von der Porta triumphalis her (s.u. Rom S. 243), durch welches die triumphirenden Feldherren in die Stadt einzogen; dieses Triumphthor wurde bei jedem Triumph mit den auf den Sieg des Triumphators Bezug habenden Insignien geschmückt, welche bis zu einem neuen Triumph darauf blieben. Darnach baute man an mehre Eingänge der Stadt solche Thore od. Pforten, welche einem bestimmten Sieger geweihet waren u. zu dessen Andenken stehen blieben. Dies sind die T. Während die T. Anfangs aus einfachen von Ziegeln errichteten Bogen bestanden, wurden sie unter den Kaisern prächtiger erbaut; sie waren große Portale, oben mit einem Bogen geschlossen (nur der T. der Goldschmiede hat eine eckige Öffnung, welche oben gerade bedeckt ist). Meist hatten die T. nur einen Durchgang, andere zwei von gleicher Größe neben einander, die größten u. prächtigsten deren drei neben einander, von denen der mittelste größer ist, als die beiden andern; über den Bogen erhebt sich stets eine Attika. Zu den Verzierungen der T. gehörten Säulen, Basreliefs u. Statuen. Die Säulen (gewöhnlich Wandsäulen), meist korinthische, zuweilen römische, standen auf hohem Postament, dessen Fuß gemeiniglich um den ganzen T. herumlief u. diesem zum Fuß diente. Basreliefs fanden sich an den Mauern, zuweilen auch innerhalb des Durchgangs, ebenso an den Friesen. Die über dem Gebälk sich erhebende Attika hatte über den untern Säulen gewöhnlich attische Pfeiler od. Postamenten gleichende breite Vorsprünge; die hier sich bildenden Felder enthielten Inschriften. Auf der Attika aber standen Reiterstatuen, Quadrigen, Tropäen etc. A) Die noch vorhandenen T. in Rom, s.d. S. 250 u. S. 261. B) Außerhalb Rom: der T. des Augustus zu Ariminum, der älteste der erhaltenen; auf den Alpen beim St. Bernhard; T. des Trajan, a) zu Ancona, dafür errichtet, daß er den dasigen Hafen auf seine Kosten hatte ausbessern lassen; b) zu Benevent, nach Besiegung der Dacier um den Anfang des Parthischen Kriegs errichtet; der T. des Hadrian in Athen; der T. des Marius im französischen Arrondissement Vaucluse, von den Franzosen Arc d'Orange genannt, 70 Fuß hoch, 66 Fuß lang. C) Neue T. sind: a) in Italien: Arco della pace in Mailand (s.d. S. 730); b) in Frankreich: das Thor von St. Martin u. das unter Ludwig XIV. von Blondel erbaute Thor St. Denis (s.u. Paris S. 682) u. Arc de triomphe de l'Etoile u. du Caroussel, s. ebd. S. 683; c) in England: der T. vor dem Buckinghampalast, s.u. London S. 500; d) in Deutschland: das Brandenburger Thor in Berlin, s.d. S. 620, das Burgthor in Wien (s.d.) u. das Siegesthor in München, s.d. S. 526; e) in Rußland: der T. auf der Rigaer Straße u. der Moskauische T., beide in Petersburg, s.d. S. 902.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Triumphbogen — Triumphbogen, waren Ehrenpforten für den Triumphator; zur Kaiserzeit Thore mit Marmor bekleidet, mit Bildsäulen, Basreliefs und Inschriften geschmückt (der schönste der erhaltenen T. ist der des Titus zu Rom) …   Herders Conversations-Lexikon

  • Triumphbogen — Tri|ụmph|bo|gen 〈m. 4; süddt., österr., schweiz.: 4u〉 1. 〈im antiken Rom〉 steinernes Ehrentor für den Einzug des siegreichen Feldherrn 2. 〈in der Basilika〉 das Kirchenschiff vom Chor trennender Bogen, oft mit der Darstellung des Triumphes Christi …   Universal-Lexikon

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