Xylander

Xylander

Xylander (Holzmann), 1) Wilhelm, geb. 20. Dec. 1532 in Augsburg; studirte seit 1549 Tübingen Mathematik u. Philologie, wurde 1536 Docent in Basel u. 1558 Professor der Griechischen Sprache in Heidelberg, wo er 10 Febr. 1576 starb. Er schr.: Commentarius in Homerum et Horatium[461] Heidelb. 1585; Lateinische Übersetzungen des Plutarchos, 1561–70; Strabo, 1571, Fol.; Dio Kassios, Basel 1558 (eigentlich nur die Blancsche Übersetzung verbessert); Euripides, Bas. 1558; Diophantos (welchen er zuerst bekannt machte), Pausanias, Frankf. 1583, u. die deutsche des Euklides, Bas. 1562; u. gab heraus mit Anmerkungen u. lateinischer Übersetzung den Marcus Antoninus, Zür. 1559; Stephanus Byzant., Bas. 1568; die Moralia des Plutarchos, ebd. 1574, u.a. 2) Joseph Karl August, Ritter von X., geb. 4. Febr. 1794 in München; kam 1806 in das baierische Cadettencorps, wurde 1812 als Lieutenant in: Ingenieurcorps angestellt, leitete 1813 die Befestigung Augsburgs u. den Bau des Brückenkopfes bei Friedberg, wurde 1816 nach Landau versetzt, kam 1817 zu der Grenzberichtigungscommission mit Frankreich u. kehrte 1818 nach Augsburg zurück. Bald darauf wurde er Lehrer der Taktik am Cadettencorps, 1826 Hauptmann u. 1831 Mitglied der Militärcommission des Bundestages in Frankfurt a. M., 1841 Major u. 1847 Oberstlieutenant im Generalstab u. blieb Mitglied der Militärcommission der Deutschen Bundesversammlung bis zu deren Auflösung im Juli 1848; im Dec. d. J. avancirte er zum Obersten u. wurde an von Closens Stelle Bevollmächtigter Baierns bei der provisorischen Centralgewalt, Ende 1849 Generalmajor u. Bevollmächtigter Baierns bei der Bundescentralcommission u. baierischer Gesandter bei der auf Österreichs Einladung am 1. Juli 1850 in Frankfurt zusammengetretenen Versammlung der Deutschen Staaten; er blieb nach der Reactivirung des Bundestages Gesandter, bis er im Nov. 1851 wieder als Mitglied zur Bundesmilitärcommission zurücktrat, u. st. 2. Novbr. 1851 in Frankfurt. Er schr.: Die Strategie u. ihre Anwendung, Münch. 1818; Was ist neuere Befestigungskunst? ebd. 1819; Lehrbuch der Taktik, ebd. 1820–1823, 4 Bde., 4. Aufl. ebd. 1858 f., 4 Bde.; Die Heerbildung, ebd. 1820; Die Erdbeziehung der Staaten als Grundlage ihres politischen Lebens, ebd. 1821, Betrachtungen über die Infanterie, ebd. 1827; Untersuchungen über das Heerwesen unserer Zeit, ebd. 1831; Die Sprache der Albanesen, Frankf. 1835; Das Sprachgeschlecht der Titanen, ebd. 1837; Zur Sprach- u. Geschichtsforschung neuerer Zeit, ebd. 1837; gab auch die Zeitschriften: Kriegsschriften, 1820_–21, u. Militärische Mittheilungen, 1828_–31, heraus, u. übersetzte aus dem Schwedischen Virgins, Die Vertheidigung der Festungen im Gleichgewicht mit dem Angriff, Münch. 1819; Über Kriegsentwürfe mit Rückblicken auf ältere u. neuere Kriege, Augsb. 1824; Beitrag zur (geschichte des Schwedischen Krieges von 1808 bis 1809, Berl. 1825. 3) Max, Bruder des Vor., schr.: Das Heerwesen der Staaten des deutschen Bundes, 2. A. Augsb. 1842.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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