Ziegenbalg

Ziegenbalg

Ziegenbalg, Bartholomäus, geb. 14. Juni 1683 zu Pulsnitz in der Oberlausitz, studirte in Halle Theologie u. ging 1705 mit Plütschow von Kopenhagen als Missionär nach Tranquebar, wo er 1706 ankam. Er fand hier viel Hindernisse, bes. von den dänischen Colonialbeamten, welche ihn sogar eine Zeit lang einsperren ließen, bis er in Folge ernster Befehle aus Kopenhagen in seiner Thätigkeit nicht mehr gehindert wurde. Um das Wohl der Mission zu fördern, reiste Z. 1714 nach Europa u. setzte nach der Rückkehr 1716 seine Bemühungen unter englischem Schutz in Madras fort. Er ging dann wieder nach Tranquebar u. starb hier 1719. Er gründete dort Schulen, sammelte eine stets wachsende Gemeinde, meist aus Parias, studirte die Landessprache, übersetzte den kleinen Katechismus Luthers u. das N. T. (Tranq. 1714), später die ganze Bibel (herausgegeben 1723) in das Tamulische, verfaßte Lieder u. begründete die evangelisch-indische Kirche. Er schr.: Ausführliche Missionsberichte, welche seit 1710 in Halle erschienen u. unter seinem Namen bis 1770 fortgesetzt wurden; Grammatica damulica s. malabarica, Halle 1716; mit Gründler Explicatio doctrinae christ., tamulisch, 1719, n.A. als Theologia thetica, Halle 1856; Beschreibung der Religion der malabarischen Hindu u. m. a.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Ziegenbalg — Ziegenbalg, Bartholomäus, evang. Missionar, geb. 14. Juni 1683 zu Pulsnitz in der Lausitz, gest. 23. Febr. 1719 in Trankebar, studierte in Halle Theologie, folgte 1705 dem Ruf des Königs Friedrich IV. von Dänemark, in Indien eine Mission zu… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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