Zweibrücken [1]

Zweibrücken [1]

Zweibrücken, 1) Verwaltungsdistrict im baierischen Kreise Pfalz, 9,33 QM. mit 41, 500 Ew., zerfällt in die Landgerichte od. Cantone Z., Blieskastel u. Hornbach; 2) Landgericht darin, 3 QM., 20,000 Ew.; 3) (Bipontinum), Stadt ebd., am Erbach u. an einer Zweigbahn (Homburg-Z.) der Ludwigshafen-Bexbacher Eisenbahn, ist Sitz der Bezirksbehörden, des obersten Gerichtshofs (Appellationsgerichts) für die baierische Pfalz, eines Rent-, Forst-, Hypothekenamts etc., hat großes Schloß (seit 1818 mit katholischer Kirche), zwei protestantische Kirchen (darunter die 1497 erbaute Alexanderkirche mit der herzoglichen Gruft), Gymnasium, Lateinische Schule, Landwirthschafts- u. Gewerbsschule mit mechanischer Werkstätte, ein Central- u. ein neues Bezirksgefängniß, Spital, Druckereien, berühmt durch die Ausgaben griechischer u. lateinischer Klassiker (Editiones Bipontinae) durch Croll. Exter u. Emser, Druckerpressen-, Maschinen-, Dampfkessel- u. Schrotmühlen-, Seidenplüsch-, Tuch- u. Flanell-, Cichorienfabriken, Baumwollenspinnerei u. Weberei, Gerbereien, Tabakfabriken [760] Landgestüte, berühmte Viehmärkte; 8500 Ew. Z. war einst Residenz der Herzöge von Pfalz-Z. (s.d.). Dabei die verfallene Anlage Tschiflik zur Erinnerung an den flüchtigen Polenkönig Stanislaus Leszcynski, welcher in Z. eine Zeit lang wohnte, jetzt Gestüt. Vgl. Crollius, Origines Bipontinae, Zweibr. 1761 ff., 2 Bde. 4) Pfalz-Z., Herzogthum, seit 1410, wo es Stephan gründete, bis auf Philipp Wilhelm, welcher 1680 die Kur wieder erbte, s. Pfalz S. 931; 1768 umfaßte es 36 QM. u. 60,000 Ew. in vier Oberämtern, nebst 9 QM. im Elsässischen u. Guttenbergischen mit 36,000 Ew.; Einkünfte: 760,000 Gulden; 5) Z.- Birkenfeld, s.u. Birkenfeld 3).


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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