Chenopodĭum

Chenopodĭum

Chenopodĭum (Ch. L., Gänsefuß, Schmergel), Pflanzengattung aus der Familie der Chenopodeae-Cyclolobeae-Chenopodieae-Kochieae, 5. Klasse 2. Ordnung L., mit zwitterigen Blüthen, die Blüthenhülle fünfspaltig od. fünftheilig, auf dem Rücken ohne Anhängsel, 5 Staubgefäßen auf der Basis der Blüthenhülle, 2 Narben, Schlauchfrucht plattgedrückt, Samen wagrecht, eiweißhaltig, mit krustiger Samenhaut. Arten: Ch. hibridum, auf Schutthaufen, mit herzförmig eckigen, lang gespitzten Blättern, stinkt, ist den Schweinen tödtlich, für Menschen narkotische Giftpflanze; das Kraut, als Herba pedis anserini secundi, sonst officinell. Ch. botrys (Traubenkraut), im südlichen u. Mitteleuropa, angenehm riechend, auch in Gärten cultivirt. Ch. ambrosioides (Mexicanisches Traubenkraut), in Mexico u. Südeuropa, auch in Gärten u. wegen seines angenehm gewürzhaften Geruchs, wie vorige Art, auch als Thee benutzbar, um des willen sind beide auch als Herba botryos u. Herba botryos mexicanae, officinell. Ch. anthelminticum, in Südamerika. Hiervon ist der Same, von welchem das Amerikanische Wurmsamenöl gewonnen wird (Semen Chenopodii anthelm.), gegen Würmer officinell. Ch. scoparia, s. Kochia scoparia. Ch. vulvaria, auf öden Plätzen, stinkt wie Häringslake, ist als Herba vulvariae in hysterischen Übeln empfohlen worden. Ch. rubrum, den Schweinen schädlich, als Herba atriplicis sylvestris, officinell. Ch. polyspermum, auf wüsten Plätzen, Flußkies etc., mit sehr zahlreicher, gabelig-traubenförmiger Blüthe, den Fischen angenehm u. wird deshalb in Teiche gelegt. Ch. Quinoa, in Peru heimisch, daselbst in einer Höhe von 13,000 Fuß, wo Roggen u. Gerste nicht mehr gedeiht, sehr häufig als Getreidepflanze angebaut; die sehr reichlichen Samen sind dort unter verschiedener Zubereitung ein allgemeines u. schmackhaftes Nahrungsmittel; die Blätter dienen als Gemüse. Ch. bonus Henricus ist Blitum bonus Henricus.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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