Prevotalgerichte

Prevotalgerichte

Prevotalgerichte (Cours prévôtales), in Frankreich vor der Revolution gewisse Specialgerichte, welche in den Provinzen Landfriedensbrüche, Fälle öffentlicher Ruhestörungen, über Landstreicher u. Bettler die Justiz, meist in sehr willkürlicher Weise, ausübten. In der Revolutionsperiode aufgehoben, wurden sie unter Napoleon als außerordentliche Criminalcommissionen zur Aburtheilung von Übertretungen der Douanengesetze, gegen Falschmünzer, Mordbrenner, Räuberbanden, Vagabunden etc. wieder eingeführt u. im Jahre 1804 sogar acht Appellationsgerichte für dieselben eingesetzt. Mit dem Sturze Napoleons wurden sie wieder aufgehoben, nach einem Gesetze vom 20. Decbr. 1815 aber als außerordentliche Tribunale zur Verfolgung politischer Verbrecher nochmals auf drei Jahre in das Leben gerufen. Mit dem Jahre 1818 gingen sie wieder ein.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Prevotālgerichte — (Prévôtalhöfe, franz. Cours prévôtales), in Frankreich ehemals Kriminalgerichte, die zeitweilig, namentlich in politisch unruhigen Zeiten, eingesetzt wurden und summarische Justiz ausübten; insbes. hießen so die Ausnahmegerichte, die unter der… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Prévôt — (frz., spr. prewoh), Profoß, Propst, früher Titel verschiedener hoher (bes. Polizei und Gerichts ) Beamter in Frankreich. Die Prévôtālgerichte (Prévôtalhöfe, Cours prévôtales) übten die außerordentliche Polizeijustiz in den Provinzen aus; an… …   Kleines Konversations-Lexikon

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