Handmuskelbinden

Handmuskelbinden

Handmuskelbinden, die Muskelscheide des Vorderarms (s. Armbänder), welche meist aus Querfasern besteht, an der Beugeseite von der Sehne des Biceps, an der Ausstreckeseite von der des Anconäus Verstärkungsfasern erhält, bildet aut Handgelenk, durch das dichtere Zusammentreten, breite Halbringe; den einen: das gemeinschaftliche Volarligament der Handwurzel (Ligamentum volare carpi commune), an der Beugeseite von der Speiche zur Ellenbogenröhre herüber; den anderen: das gemeinschaftliche Rückenband der Handwurzel auf dem Rücken der Handwurzel, von welchem besondere Scheiden für Muskelflechsen ausgehen. Außer diesen befindet sich noch das eigentliche Volarbaud, welches an, den Erhabenheiten der Handwurzel (s. Handknochen) entspringt, aus seinen Sehnenfasern besteht, den unter ihm weggehenden Muskelflechsen Schutz u. Befestigung gewährt, an der Beugeseiteder Handwurzel. Genau mit ihm verbunden, oft von ihm, gewöhnlich von den Flechsen der Beugemuskeln, bes. des langen Hohlhandmuskels (s.u. Handmuskeln) entspringend, ist die Hohlhandaponeurose (Aponeurosis palmaris), welche dicht unter der Haut liegt, von ihrem Ursprunge an sich strahlenförmig ausbreitet, sich mit vier durch Querbändchen verbundene Zipfel an die Köpfchen des 2.–5. Mittelhandknochens ansetzt, zum Theil auch sich mit einzelnen Fasern in die Fetthaut verliert. Die Linde des Handrück ens (Fascia dorsalis manus, Membrana vaginalis dorsi manus) hängt mit dem gemeinsamen Rückenband der Handwurzel (s. oben) zusammen, bedeckt den Handrücken u. heftet sich am ersten Fingergliede an die Scheiden der Streckmuskeln. Die Scheiden der Beugemuskelflechsen liegen an der Beugeseite der Finger u. umschließen als sehnige, mit Synovialscheiden ausgekleidete Hüllen die genannten Flechsen. Die Sehnenbänder der Beugemuskeln liegen theils als Haltbändchen (Tenacula) in den Flechsenscheiden, größtentheils aber außer denselben u. sind: Ringbänder (Ligamenta annularia), welche als schmale Bänder in der Nähe des Kapselbandes quer über das Fingerglied liegen; Scheidenbänder (Ligamenta vaginalia), welche, stärker wie die Vorigen, wie diese[954] zur Befestigung der Flechsen dienen, fast die ganze Beugeseite des ersten u. zweiten Gliedes bedecken; Kreuzbänder (Ligamenta crucialia), nur am ersten Fingerglied vorkommend; Schiefe Bänder (Ligamenta obliqua), schmale, schräg von einem Rande gehende Bänder, an der zweiten u. dritten Phalanx. Überdies gehen noch an den Seiten der mittleren Fingerglieder von den Flechsen der Beugemuskeln schwache Sehnen (Hautbänder) an die Fetthaut, u. Accessorische Bänder (Vincula accessoria tendinum) von der Knochenbaut in die Flechsen.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Ringbänder — Ringbänder, s.u. Fußbänder A), Fußmuskelbinden D) d) u. Handmuskelbinden …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Volar... — Volar..., was auf die innere Fläche der Hand, der Finger, der Handwurzel Bezug hat, daselbst gelegen, dahin gerichtet. Volarband, s.u. Handmuskelbinden …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Bandringe — (Anat.), ringförmige Bänder, wodurch Flechsen in ihrer Lage erhalten werden (s. Flechsen u. Handmuskelbinden) …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Handbänder — (Ligamenta manus, Anat.), die, die Knochen der Hand mit einander verbindenden Faserbänder. A) Bänder des Handgelenkes: Kapselband (vgl. Armbänder), hefte[926] sich an den Umfang der Gelenkgrube des Vorderarms, an den, zwischen die Gelenkflächen… …   Pierer's Universal-Lexikon

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