Körper [1]

Körper [1]

Körper (Math.), die Raumgröße, an der sich alle drei Dimensionen des allgemeinen Raumes (Länge, Breite u. Dicke) wahrnehmen lassen, deren Grenzen daher Flächen sind. Beim mathematischen K. sieht man nicht auf seine Schwere, Masse, Farbe etc., sondern nur auf seine Gestalt u. auf den von seinen Grenzflächen eingeschloßnen Raum, d.h. auf seine Größe. Die Grenzflächen können lauter Ebenen sein, u. dann sind wenigstens vier nöthig, um einen K. zu bilden, der dann ebenflächiger K. od. Polyeder heißt, od. sie sind nur krumme Flächen, wie bei der Kugel, od. sie bestehen aus ebenen u. krummen Flächen zugleich, wie beim Kegel u. Cylinder. Zwei Körper heißen ähnlich, wenn die Anzahl ihrer Grenzflächen gleich groß, je zwei derselben ähnlich sind u. gegen die übrigen Flächen in beiden Körpern genau dieselbe Lage haben, zwei Kugeln sind daher immer ähnlich, eben so zwei gerade Cylinder, bei denen die Höhe zum Halbmesser der Grundflächen in gleichem Verhältniß stehen. Unter den verschiedenartigen geometrischen K-n kommen in der Stereometrie bes. in Betracht: regelmäßige Polyeder, Prisma, Pyramide, Kegel, Cylinder u. Kugel. Die Körperberechnung ist die Berechnung des Raumes, den ein Körper einschließt, vermittelst des Körper- od. Cubikmaßes od. des Verhaltens gewisser verwandter Körper (z.B. Kugel, Kegel, Cylinder) zu einander. Die K. bildet den Haupttheil der Stereometrie (Körperlehre), s.d.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Körper — Körper: Das seit dem 13. Jh. bezeugte Substantiv (mhd. korper, körper) ist aus lat. corpus, corporis »Körper, Leib; Masse; Gesamtheit, Körperschaft« entlehnt. Das Lehnwort trat als Bezeichnung für den tierischen und menschlichen Körper an die… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Körper — Sm std. (13. Jh.), mhd. korper, körper, fnhd. auch körpel mit Dissimilierung des zweiten r Entlehnung. Entlehnt aus l. corpus ( poris) n. Leib (der spätere Umlaut ist nicht ausreichend erklärt). Ersetzt die älteren Wörter Leib und Leiche.… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Körper [2] — Körper (Corpus, Phys.), Alles, was sinnlich wahrnehmbar, einen gewissen Raum selbständig erfüllt u. eine Bestimmung durch Maß u. Gewicht zuläßt. Hierdurch unterscheidet sich K. von Materie, die nur das sinnlich Wahrnehmbare u. Widerstand… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Körper — im weiteren Sinne können beliebige materielle Systeme (s.d.) heißen. Gewöhnlich versteht man jedoch unter Körpern speziell solche Teile der Materie, welche einen durch beliebig viele Flächen eingeschlossenen, zusammenhängenden Raum einnehmen… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Körper — [Basiswortschatz (Rating 1 1500)] Bsp.: • Arme und Beine sind Teile unseres Körpers. • Sie hat einen schönen Körper …   Deutsch Wörterbuch

  • Körper [3] — Körper, 1) bei Menschen u. Thieren der Rumpf, im Gegensatz von Kopf u. Extremitäten; 2) der mittlere u. starke Theil von etwas; 3) Farbe hat viel K., wenn sie viel undurchsichtige färbende Theil enthält, also gut deckt; 4) die auf der Zunge… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Körper — (lat. corpus), in der Geometrie der Raumteil, der von irgend einem materiellen K., z. B. von einem Stück Eisen oder Holz, ausgefüllt wird, wenn man dabei von dem Stoff, aus dem der K. besteht, ganz absieht. An jedem solchen K. unterscheidet man… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Körper — Körper, der im Raume ausgedehnte Stoff; in der Geometrie der begränzte Raum, ohne Rücksicht auf den Stoff selbst, eine körperliche Figur …   Herders Conversations-Lexikon

  • Körper — Korpus, 2Soma …   Das große Fremdwörterbuch

  • Körper — Leib; Corpus (lat.); Korpus * * * Kör|per [ kœrpɐ], der; s, : 1. Organismus eines Lebewesens, der die jeweilige Erscheinung, Gestalt eines Menschen oder Tieres ausmacht: der menschliche, ein schöner Körper; den ganzen Körper waschen; ein… …   Universal-Lexikon

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