Tonkastearopten

Tonkastearopten

Tonkastearopten (Tonkacampher, Cumarin), C18H6O4, das Stearopten der Tonkabohnen, findet sich außerdem in Asperula odorata, Melilotus officinalis, Anthoxanthum odoratum u. in den Fahamblättern. Das reine T. krystallisirt in weißen Prismen, ist hart, knirscht zwischen den Zähnen, ist von aromatischem, brennendem Geschmack. schmilzt bei 50° u. läßt sich bei 270° unzersetzt[679] überdestilliren; löst sich wenig in kaltem Wasser, leicht in heißem u. krystallisirt aus dieser Lösung beim Erkalten in Nadeln heraus; löst sich leicht in Alkohol u. Äther, reagirt nicht auf Pflanzenfarben, verbindet sich aber mit Basen zu Salzen, daher es Berzelius Tonkasäure nannte; wird durch Schwefelsäure zerstört, von Chlorwasserstoff u. Salpetersäure unverändert gelöst, von concentrirter Salpetersäure aber in Nitrotonkastearopten, C18H5(NO4)O4, von kochender Salpetersäure in Pikrinsäure verwandelt. Beim Erhitzen mit concentrirter Kalilauge geht T. unter Wasserstoffentwickelung in Cumarinsäure, C18H7O5HO, über. Die Cumarinsäure krystallisirt in spröden, weißen blätterigen Krystallen, welche von bitterem Geschmack sind, sich wenig in kaltem, leicht in heißem Wasser lösen, eben so gegen Alkohol u. Äther verhalten, Lackmus röthen, durch Eisenoxydsalze nicht violett gefärbt werden, bei 190° schmelzen u. bei höherer Temperatur theilweise zersetzt werden.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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