Scheffel

Scheffel

Scheffel, 1) Maß für trockene Dinge, z.B. Salz, Obst, Hopfen, Mehl, Malz u. bes. Getreide. Meist wird der S. in 4 Viertel od. Sipmaß, od. in 16 Metzen getheilt; 12 S. = 1 Malter, 24 S. = 1 Wispel. Die beiden in Deutschland gebräuchlichsten S. sind der Sächsische (Dresdener) S., welcher früher 5361,8 Pariser Cubikzoll enthielt, jetzt aber 5242,14 Par. Cubitz. (7960 sächsische Cubitz. = 105,14 Litres) enthält, u. der Preußische (Berliner) S., welcher früher 27411/2, 2752, 2758,95 u. 2767 Par. Cubikz. enthielt, nach dem Edict von 1816 aber 2770,75 Par. Cubikz. (3072 preußische Cubikz. – 54,96 Litres) enthält, so daß also 1 Dresdener S. = 1,91 Berl. S.u. 1 Berl. S. = 0,529 Dresdener S. An Berl. S-n[113] enthält der Bushel in England 0,653 in Frankreich der Septier 2, 805, der Boisseau 0,233, der Hectoliter 1,819 in Italien die Mina 2,12, der Ettolitro 1,819 in Rußland der Tschetwert 3,564, der Tschetwerick 0,438; in Warschau der Korzek 2,139. Nach einer übersichtlichen Zusammenstellung verhalten sich die in Deutschland beim Handel gewöhnlichen Getreidemaße auf folgende Art:

Scheffel

2) (S. Aussaat, S. Land, Saatland), in einigen Gegenden Feldmaß od. Ackerstück, zu dessen Besäung mit Getreide, meist Roggen, gerade ein S. Samen erforderlich ist; da auf gutem Boden weniger Körner ausgesäet werden, als auf schlechtem, so gibt diese Art der Abschätzung nur eine ungefähre Bestimmung; 3) ein hölzernes Gefäß in der Haushaltung von ungleicher Größe; 4) in Niederdeutschland[114] ein viereckiger Kasten ohne Boden, über welchen Bruchsteine gemessen werden, er ist 2 Ellen lang, 11/2 breit u. 1/2 Elle hoch.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Scheffel [2] — Scheffel, Joseph Viktor von, namhafter Dichter, geb. 16. Febr. 1826 in Karlsruhe, gest. daselbst 9. April 1886. Sein Vater war Major im badischen Geniekorps und Oberbaurat; seine Mutter Josephine, geborne Krederer (geb. 22. Okt. 1803 in Oberndorf …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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