Wolf [3]

Wolf [3]

Wolf, 1) das in dem Ofen übrig bleibende Metall, welches in eine Vertiefung der Dammgrube abgelassen wird, wo es erkaltet, 2) (Schwarzer W.), so v.w. Blei; 3) (Teufel, Öffner), in der Baumwollspinnerei eine Maschine, welche durch die Bewegung spitzer stählerner Zähne die Baumwolle auseinander zieht u. auflockert, wobei zugleich die schweren u. groben Unreinigkeiten herausfallen sollen. Meist besteht der W. aus einem ringsum mit 2–3 Zoll langen Zähnen besetzten, 2 Fuß langen hölzernen Cylinder (Trommel) von 3 Fuß Durchmesser, welcher sich in einem an seiner oberen Innenseite ebenfalls mit Zähnen besetzten, verschlossenen Kasten in einer Minute 400–450 Mal um seine horizontale Achse dreht; die untere Hälfte des Kastens besteht aus Sieben od. Drahtgitter, durch welches die Unreinigkeiten herausfallen. Manchmal enthält der W. zwei bis vier Trommeln neben einander, welche sich nach einerlei Richtung umdrehen u. von denen jede der folgenden die Wolle überliefert. Auch führt man während der Arbeit einen Dampfstrom zwischen Trommel u. Kasten ein; vgl. Willow; 4) (Reißwolf, Teufel), zum Auflockern der Streichwolle dienende Maschine (vgl. Wollspinnerei I. B), welche die eingegebene Wolle zwischen Eisen- od. Stahlzähnen hindurchzieht u. so in ihre einzelnen Härchen zerlegt; sie ist entweder ein Trommelwolf u. hat dann die nämliche Einrichtung wie der Wolf (s.d. 3) in der Baumwollspinnerei; od. sie hat als Flügelwolf keine Trommel, sondern vier schraubenförmig gewundene, an der Außenseite mit eisernen Zähnen versehene Stäbe (Flügel), welche durch Arme mit einer horizontalen Welle verbunden sind, die sich mit den Flügeln in einem hölzernen Kasten dreht u. von einem feststehenden Drahtnetz umgeben ist, worin zwei Reihen Zähne denen des Flügels begegnen. Am unteren Theile steht das Drahtgehäuse den Flügeln näher, als am oberen, so daß die Wolle hier von den Zähnen gefaßt u. fortgezogen wird. Die Zähne im Gehäuse stehen nicht fest, sondern können in einem kleinen Bogen ausschwingen, als wären sie elastisch, wodurch sie die Wolle schonen. Ein W. bearbeitet gegen 50 Pfund Wolle in der Stunde. Der Klopfwolf hat keine Zähne, sondern vier Reihen daumendicker hölzerner Stäbe in einer Welle u. im Kasten. Auch Whipper (s.d.) wendet man an. Der Klettenwolf dient zum Bearbeiten sehr unreiner Wolle u. hat Schlagflügel od. eine aus einer sägenartig gezahnten Scheibe zusammengesetzte Welle. 5) Momentaner, schnell wieder verschwindender Nebel, welcher sich in der Thür bildet, wenn in strengem Winter ein stark geheiztes Zimmer plötzlich geöffnet wird; 6) bei Malzdarren der eigentliche Öfen, in welchem das Feuer unterhalten wird; bei den Krappbereitern das ganze Gerüst, auf welchem der Krapp gedörrt wird; 7) bei Strohdächern der lange Balken, welcher durch die Firste des ganzen Daches geht u. an welchem die Sparren befestigt sind; 8) so v.w. Rammblock, s.u. Ramme 2); 9) Art Garnsäcke mit vier Bügeln; 10) der Bolzen, an welchem die Sprengwage eines Wagens hängt; 11) so v.w. Lehre, s.u. Seiler II.; 12) (Orgelb.), wenn zwei eigentlich harmonirende Töne zugleich angeschlagen werden, aber dabei einen dritten Dissonanzton hören lassen; es kommt dies vorzüglich bei der kleinen Terz vor; 13) (Bäcker), so v.w. Feuerwolf; 14) bei den aufblühenden Nelken eine fehlerhafte Knospe, welche bisweilen in der Mitte der Blume entsteht; 15) eine Entzündung der Haut, welche durch Reibung entsteht, bes. eine solche Entzündung am Gefäß, welche bei Manchen von anhaltendem Gehen od. Reiten entsteht; vgl. Wundsein; 16) so v.w. Ellenbogengeschwulst.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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