Opiansäure

Opiansäure

Opiansäure, C20H10O10, bildet sich neben Opianaldehyd, wenn man eine concentrirte wässerige Abkochung von Opium mit Ammoniak fällt; sie krystallisirt in farblosen Säulen, welche sich in heißem Wasser, Alkohol u. Äther lösen, bei 140° schmelzbar u. dabei einen Geruch nach Vanille ver. breiten. Das opiansäure Ammoniak krystallisirt in großen Tafeln, verliert bei 100° Ammoniak u. geht in Opiammon (Biopiammon, C40H19NO16) über, ein blaßgelbes krystallinisches Pulver, ist unlöslich in heißem Wasser, zerfällt beim Erhitzen auf 150° in O. u. opiansaures Ammoniak, mit Kali erhitzt liefert es die Xanthopensäure. Das Opiammon läßt sich betrachten als Opiannitril (C20H9O6N) + Opiansäure. Teropiammon C60H29NO26) scheidet sich als weißes krystallinisches Pulver aus, wenn man Narcotin mit verdünnter Salpetersäure behandelt. Opiansaures Äthyloxyd krystallisirt in geruchlosen Säulen, welche bei 92° schmelzen; beim Kochen mit Wasser zerfällt das Salz in O. u. Alkohol. Opianschwefelige Säure (C20H10O8 + S2O4) ist krystallinisch, ohne Geruch, zerfällt durch Wasser in O. u. schwefelige Säure. Schwefelopiansäure, C20H10O8S5, entsteht, wenn man mehre Tage lang bei 70° Schwefelwasserstoff durch eine Lösung von O. leitet; sie krystallisirt in gelben Säulen. Wenn man O. mit Bleioxydhydrat u. Schwefelsäure erhitzt, so entsteht die Hemipinsäure, C20H10O12, diese krystallisirt in farblosen Säulen, welche in Wasser schwer, in Alkohol u. Äther leicht löslich sind u. bei 180° schmelzen.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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