Anănas

Anănas

Anănas, 1) Untergattung der Gattung Bromelia (s.d.); 2) so v.w. Bromelia Ananas (Ananassa sativa, wahre, eßbare od. Kron-A.), stammt aus Südamerika, wird aber jetzt in allen heißen Ländern u. bei uns in Treibhäusern cultivirt. Sie hat seegrüne, dorniggezähnte, rinnenförmige, aloeartige Blätter; in der Mitte derselben steigt ein dicker, bei der cultivirten Pflanze noch dickerer u. fleischiger, über 2 Fuß hoher Stengel empor, der sich in einen Blüthenkolben mit bleibendem Blätterschopfe verlängert u. kleine violette Blüthen, welche dicht herumstehen, einen dreispaltigen oberen Kelch, eine dreiblätterige Blumenkrone, 1 Fruchtknoten mit einfachem Griffel u. 6 Staubgefäße hat. Die gleichsam in den fleischigen Stengel eingesenkten Blüthen fließen später ganz zusammen u. bilden mit ihm zusammen eine. unechte, zusammengesetzte, goldgelbe, röthliche od. schwärzliche Frucht, indem die einzelnen Beeren mit einander verwachsen. Letztere enthalten 3 Samen u. sind von den Kelchblättern umgeben. Die Wurzelfasern sind lang, dick u. walzig u. dienen den Indianern zur Bereitung leinwandartiger Gewebe (Ananaszeuche). Die Frucht (Königsapfel) der A. ist von starkem, säuerlichsüßem, gewürzhaftem Geschmack; dient den Indianern, die ihr Heilkräfte zuschreiben, als Nahrungsmittel; gehört auch in Europa, roh (in Scheiben geschnitten u. mit Zucker gegessen) u. eingemacht genossen, zu den köstlichsten Leckereien, wirkt aber,[452] unmäßig genossen, durch ihren Saft sehr nachtheilig auf Zahnfleisch, Zunge u. Magen. Aus dem ausgepreßten Safte der A. erhält man durch Gährung ein treffliches weinartiges Getränk. Zu Ananaspunsch nimmt man 3–4 Theile Rheinwein, 1 Theil Champagner, auch wohl Capwein, Madeira, mit Apfelsinen-, Citronen- u. Ananassaft, u. Zucker. Von den verschiedenen Spielarten: a) die Königin-A. (Renetten-A., Jajama), klein, eirund, weiß von Fleisch; b) Zuckerhut-A., kegelförmig, gelbfleischig; c) Königs-A., pyramidenförmig, hellgrünfleischig. Die Cultur der A. geschieht in besonderen Häusern (Ananashäusern); die dickgemauerten Beete werden mit Pferdemist u. Eichenlaub gefüllt u. hoch mit Lohe bedeckt; wenn sie völlig durchgewärmt sind, wird der vorher aus der reisen Frucht herausgedrehte Blätterschopf, gewöhnlich im März u. Sept., wieder in Töpfen mit guter Blumenerde, die von Zeit zu Zeit mit fetterer vertauscht werden muß, auf die frisch umstochene Lohe gelegt u., nachdem die erste Hitze verzogen ist, in ziemlicher Entfernung von einander eingesetzt. Man vermehrt sie auch durch Wurzelsprossen. Die jungen Pflanzen verlangen 12°, die fruchttragenden 30–40°, wenigstens 20° R. Wärme. Im Sommer begießt man sie oft, doch darf keine Nässe in die Blätter kommen, im Winter begießt man sie gar nicht. Vgl. Das Ganze der Ananaszucht, Ilmenau 1825.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР
Synonyme:

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ananas — Ananas …   Deutsch Wörterbuch

  • ananas — [ anana(s) ] n. m. • 1578; nana 1554; mot tupi guarani 1 ♦ Gros fruit oblong, écailleux, brun rouge, qui porte une touffe de feuilles à son sommet, et dont la pulpe est sucrée et très parfumée. Ananas de Côte d Ivoire, de Martinique. Ananas frais …   Encyclopédie Universelle

  • Ananas — (Ananas comosus), Ananaspflanze mit reifer Frucht Systematik Commeliniden Ordnung …   Deutsch Wikipedia

  • ananas — ANANÁS, ananaşi, s.m. 1. Plantă erbacee perenă originară din ţările calde, cu frunze lungi şi tulpină scurtă, care poartă în vârf o inflorescenţă simplă ca un spic (Ananas sativus). 2. Fructul comestibil al acestei plante, cărnos, cu gust dulce… …   Dicționar Român

  • Ananas — Sf std. (16. Jh.) Entlehnung. Entlehnt aus port. ananás, dieses aus südamerikanischen Indianersprachen (Tupí, Guaraní), in denen das Wort wohl anáná, náná o.ä. gelautet hat (z.T. mit Differenzierung zwischen der Pflanze und der Frucht). Der… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • ananas — ȁnanas m DEFINICIJA bot. višegodišnja tražena tropska biljka (Ananas sativus, A. comosus, Bromelia ananas) ETIMOLOGIJA njem. Ananas ← port. ← tupi …   Hrvatski jezični portal

  • Ananas — A*na nas, n. [Sp. ananas, from the native American name.] (Bot.) The pineapple ({Ananassa sativa}). [1913 Webster] …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Anănas — Adans. (Ananas, in der Tupisprache in Brasilien Anassa, Nanas), Gattung der Bromeliazeen, Gewächse mit starren, an den Rändern dornig gezahnten Blättern und mit Scheinfrucht, die durch Verwachsung der Fruchtknoten mit der Achse des Blütenstandes… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Ananas — Ananas, Bromelia Ananas L. Eine aloeähnliche Pflanze, wenn sie nicht in Blüthe oder Frucht steht; der Blüthenschaft aber erhebt sich im dritten Jahre der Kultur aus dem Herz der langen, blaßgrün am Rande scharf gesägten Blätter, und trägt an der… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Ananas — (Anamas comosus) stammer fra Brasilien, hvor den allerede blev dyrket af indianerne, da europæerne gjorde deres indtog i Amerika. Første gang den blev bragt til Europa, var med Columbus anden rejse i 1493. Navnet er indiansk og betyder den… …   Danske encyklopædi

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”