Mammuth

Mammuth

Mammuth, 1) Name der vorweltlichen Arten aus der Gattung Elephant (Elephas). Die bis jetzt aufgefundenen Arten sind das Gemeine M. (Elephas primigenius, El. jubatus, El mammonteus), vom asiatischen Elephanten sich durch die größeren, schwereren Stoßzähne, die größere Lamellenzahl der Backenzähne, einen längeren Schädel mit kürzeren Kiefern, kräftigere Wirbel, plumpere Schenkelknochen etc. sich auszeichnend; auch war der Körper behaart u. am Halse mit einer Mähne versehen. Ferner: das Südliche M. (E. meridionalis), im Diluvium des Arnothales u. der Auvergne aufgefunden, das Kleine M. (E. minimus), nur halb so groß, wie das gemeine; das M. der Alten (E. priscus), von Goldfuß bei Wittenberg aufgefunden, entspricht durch seine Zähne dem afrikanischen Elephanten, ist größer, dicker, hat einen längeren Schädel, abgestutztes Kinn, häufigere Leisten auf den Zähnen, längere u. aus der Ebene herausgewundene Stoßzähne. Die Knochen des gemeinen M. finden sich versteinert fast überall in aufgeschwemmtem Lande, vorzüglich häufig in Sibirien, wo sie ausgegraben u. die Stoßzähne bes. als Handelsartikel (fossiles Elfenbein) benutzt werden. Ein durch die Kälte erhaltenes solches M. fand sich am Ausfluß der Lena im Eise in Sibirien, wo es 1806 untersucht u. das Skelett (fast ganz unbeschädigt) in Petersburg aufgestellt wurde. Es hatte dreierlei dichte Haare (war also für nördliche Gegenden gebildet), fußlange, steife, doch kürzere u. darunter rothbraune wollenartige Haare, am Halse fand sich eine lange Mähne. Die Stoßzähne sollen so hoch wie das ganze Thier (d.i. 9 Fuß) gewesen sein, die Länge des ganzen Thieres aber 15 Fuß. Demnach hatte es sich in morastigen, wasserreichen Gegenden aufgehalten. Einige meinen, die Leichname seien von Hochasien herübergeschwemmt worden; wahrscheinlich sind aber diese Thiere durch plötzliche Kälte gestorben u. in Eis u. Morast begraben worden; 2) Amerikanisches M., s.u. Mastadon.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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