Schönemann

Schönemann

Schönemann, 1) Daniel, deutscher Dichter, geb. 1695 in Greifswald, studirte hier Theologie, unterstützte dann eine Zeit lang seinen Vater, der damals Pfarrer in Barth war, lebte nachher in Rostock, wo er 1720 als erster Improvisator in [383] Deutschland auftrat, später in Güstrow u.a. O. wurde 1721 Pfarrer zu Geltow u. Eichau bei Potsdam, 1722 in Berlin u. 1735 in Friedrichsfelde, nahm aber seine Entlassung u.st. 1737 in Koppen bei Glogau. Er schr.: Dem betrübten Thorn etc., Berl. 1726; Andenken an Jesum. 1736; Auf Koppen wohl angewandte Stunden, 1735; Heilige Triebe der göttlichen Liebe etc., 1737 u.v.a. 2) geb. 1704 in Krossen; wurde 1725 Schauspieler u. kam 1730 zur Gesellschaft der Neuber, ging 1740 nach Schwerin, 1741 nach Hamburg u. Breslau u. von da 1742 nach Berlin u. erhielt hier 1743 die Concession durch alle preußischen Provinzen spielen zu dürfen, ebenso im Hannöverschen. Er spielte nun mit seiner Gesellschaft abwechselnd in Leipzig, Halle, Braunschweig, Hamburg, Magdeburg, Schwerin, Göttingen etc.; in Leipzig wurde für ihn ein kleines Theater gebaut u. in Schwerin wurde er zum Hofcomödianten ernannt; 1757 gab er sein Theater auf, wurde Rüstmeister beim Prinzen Ludwig von Mecklenburg u.st. 1782. S. that viel für die Hebung des deutschen Theaters, trug zur Abschaffung des Hanswurste auf dem deutschen Theater bei, führte Ordnung u. Anstand auf der Bühne ein u. brachte stets die besten Stücke zur Aufführung. Er gab die besten von ihm aufgeführten Stücke gesammelt heraus. 3) Karl Traugott Gottlieb, geb. 1765 in Eisleben; studirte in Göttingen Philologie u. Theologie, wurde 1788 Secretär u. 1797 Custos bei der Universitätsbibliothek, 1799 Professor der Philosophie u.st. 1802; er schr.: Über die Geographie des Homer. 1787 (Preisschrift); Bibliotheca historico-literaria Patrum lat., Lpz. 1792–84, 2 Bde. (unvollendet); Codex für die praktische Diplomatik, Gött. 1800–3, 2 Thle; Lehrbuch der allgemeinen, bes. älteren Diplomatik, ebd. 1801. 2 Bde.; Kupfer zur Erläuterung der diplomatischen Paläographie, ebd. 1801, Fol., u.a.m.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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