Braunschweig-Bevern

Braunschweig-Bevern

Braunschweig-Bevern, apanagirte Nebenlinie des Hauses B.-Wolfenbüttel, nach dem Tode des Herzogs August 1666, von dessen jüngstem Sohne 1) Ferdinand Albrecht I. gestiftet. Er wählte den Markflecken Bevern bei Braunschweig zu seiner Residenz u. beschäftigte sich viel mit Wissenschaften; er st. 1687. Seine Söhne waren: 2) Ferdinand Albrecht II., der nach seines Vetters, Ludwig Rudolfs, Tode 1735 Herzog von B.-Wolfenbüttel wurde. Sein jüngerer Bruder, 3) Ernst Ferdinand stiftete die Ernestinische od. eigentliche Linie Bevern, war General in dänischen Diensten u. st. 1785. Seine Söhne waren: 4) August Wilhelm, der Ältere, geb. 1715 in Braunschweig; er trat in preußische Kriegsdienste, wohnte 1734 dem Feldzuge am Rhein bei, zeichnete sich im 1. u. 2. Schlesischen Kriege aus, ward General, schlug die Österreicher im Siebenjährigen Kriege 1756 bei Lowositz, nahm 1757 das verschanzte Lager bei Reichenberg u. war bei den Schlachten von Prag u. Kollin, befehligte dann in der Lausitz u. Schlesien, konnte jedoch den Fall von Schweidnitz nicht verhindern u. ward bei Breslau den 22. Nov. 1757 geschlagen. Um Friedrichs II. Zorn für den Augenblick zu entgehen, ließ er sich von den Österreichern gefangen nehmen. 1758 ausgewechselt, ward er Commandant von Stettin, erhielt 1762 den Oberbefehl über ein Corps bei Reichenbach u. schlug die Österreicher am 7. August 1762. Nach dem Hubertusburger Frieden lebte er größtentheils zu Stettin u. st. das. 1782. 5) Friedrich, Bruder des Vor., stand in dänischen Diensten u. st. 1747; 6) Georg, Bruder des Vorigen, stand ebenfalls in dänischen Diensten u. st. 1766. 7) Friedr. Karl Ferdinand, geb. 1742, jüngster Bruder des Vor., machte erst in holländischen u. preußischen Diensten die Schlesischen Kriege u. als preußischer Generalmajor den Siebenjährigen Krieg mit, ward aber von Friedrich II. vernachlässigt u. ging 1760 als Generallieutnant in dänische Dienste, wurde Generalinspecteur der Infanterie, Gouverneur von Rendsburg u. 1773 von Kopenhagen, legte diese Stelle 1784 nieder, behielt aber sein Gehalt u. wurde Feldmarschall, lebte in Glücksburg u. starb 1809. Mit ihm erlosch sein Stamm.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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